Geldwäsche und Wettbetrug: Bari-Spiele im Visier
Bari (dpa) - Die Staatsanwaltschaft in Bari ermittelt gegen Mafia-Mitglieder wegen des Verdachts der Geldwäsche und des Wettbetrugs im Umfeld des italienischen Fußball-Zweitligisten AS Bari.
Wie die „Gazzetta dello Sport“ berichtete, hat Oberstaatsanwalt Antonio Laudati gegen zehn Personen Verfahren eingeleitet. Er wirft ihnen vor, im Jahr 2010 Gelder aus kriminellen Geschäften bei Fußball-Wetten über eine englische Agentur gewaschen zu haben. Außerdem sollen sie versucht haben, Erstliga-Spiele des AS Bari in der vergangenen Saison zu manipulieren. Mafiosi sollen dazu engen Kontakt zu Profis des Clubs gesucht haben. Der Verein betonte, nichts mit illegalen Vorgängen zu tun zu haben.
Auslöser der Ermittlungen war ein Hinweis des Wettanbieters „Sky365“. Dieser hatte vor dem Pokalspiel zwischen Bari und Livorno im November 2010 auffällige Wetteinsätze gemeldet. Ins Visier der Fahnder gerieten daraufhin auch die drei Serie A-Spiele des AS Bari gegen Chievo, Parma und Bologna.
Die Ermittler in Bari entdeckten auch Verbindungen zu der mutmaßlichen Wettbetrügerbande in Cremona, gegen die die dortige Staatsanwaltschaft seit Monaten ermittelt. Zu den Beschuldigten zählen dort auch der frühere italienische Nationalspieler Bepe Signori und Atalanta Bergamos Kapitän Cristiano Doni, der vom italienischen Fußballverband (FIGC) bereits für dreieinhalb Jahre gesperrt wurde. Neben den Staatsanwaltschaften in Cremona und Bari ermitteln auch die Behörden in Neapel wegen des Verdachts der Geldwäsche und des Wettbetrugs.