Gericht entscheidet über Fußballspiele in Spanien
Madrid (dpa) - Der 17. Spieltag der spanischen Fußball-Liga wird zunächst einmal nicht auf dem Rasen, sondern vor einem Gericht ausgetragen.
Der Nationale Gerichtshof in Madrid muss in einem Eilverfahren über einen Antrag der Spielergewerkschaft AFE entscheiden, die für den 2. Januar 2011 angesetzten Punktspiele der Primera División abzusagen.
Die AFE sieht in der Ansetzung einen Verstoß gegen das geltende Tarifabkommen. Danach dürfen in der Zeit zwischen dem 23. Dezember und dem 2. Januar keine offiziellen Spiele stattfinden. Von einer möglichen Absetzung wären fünf Erstliga-Partien betroffen, darunter das Spiel des Tabellenführers FC Barcelona gegen den Aufsteiger UD Levante.
Die Gewerkschaft schlug vor, den 17. Spieltag komplett am 3. Januar auszutragen. Die Profi-Liga (LFP) lehnt dies ab, weil die Spiele dann nicht für die verschiedenen Fernsehanstalten zeitversetzt stattfinden könnten. Sie hielt der Gewerkschaft vor, nicht schon zu Saisonbeginn bei der Erstellung des Terminplans gegen die Ansetzung von Punktspielen für den 2. Januar protestiert zu haben.
Die Liga drohte nach Presseberichten damit, bei einer Absetzung der Sonntagsspiele den gesamten Terminplan umzustellen. Dies könnte zur Folge haben, dass die Saison bis weit in den Juni hinein verlängert würde und die Profis bis zu drei Wochen Urlaub verlören.
Im Hintergrund des Streits steht ein Konflikt ums Geld. Die Gewerkschaft verlangt seit Monaten, dass die Liga ihren Hilfsfonds für Spieler, denen die Vereine die Gehaltszahlungen schuldig sind, von derzeit 9 auf 15 Millionen Euro aufstockt. Der Fonds hat sich bisher als unzureichend erwiesen. Allein Betis Sevilla schuldet seinen Profis über neun Millionen Euro an Gehältern. Der Tabellenführer der 2. Liga ist praktisch zahlungsunfähig und befindet sich in einem Gläubigerverfahren.