Glasgow Rangers melden Insolvenz an
Glasgow (dpa) - Der hochverschuldete schottische Fußballmeister Glasgow Rangers hat Insolvenz angemeldet und erhofft sich dadurch die Sanierung. Das bestätigte der Traditionsclub auf seiner Homepage.
Hintergrund ist, dass der Verein in einem Steuerverfahren Nachzahlungen und Strafen in Höhe von rund 49 Millionen Pfund (rund 58,5 Millionen Euro) erwartet. Damit droht dem 54-fachen Meister laut Reglement der Abzug von zehn Punkten, womit er auf 14 Zähler hinter den Spitzenreiter und Erzrivalen Celtic zurückfallen würde. Allerdings hoffen die „Rangers“ der Mitteilung zufolge, dass das förmliche Insolvenzverfahren noch vermieden und ein „Punkteverlust minimiert“ werden kann.
Der Club wäre nach BBC-Angaben der fünfte Verein seit Bestehen der schottischen Premier League 1998, der sich mit dieser Maßnahme zu retten versucht. Der Insolvenzverwalter, der in den kommenden fünf Tagen bestellt werden muss, würde die besten Optionen zur Sanierung ausloten. Möglich sind Spielerverkäufe und Mitarbeiterentlassungen. Auch Immobilien wie das Ibrox Stadium oder das Trainingsgelände Murray Park könnten laut BBC auf dem Prüfstand stehen. Der Spielbetrieb ist nach Angaben des Clubs nicht betroffen. Am 18. Februar empfängt Glasgow den FC Kilmarnock.
Der Investor Craig Whyte hatte die „Rangers“ im Vorjahr von dem Stahl-Unternehmer David Murray übernommen und zahlte wegen der hohen Schulden dafür nur ein Pfund. Whyte trat an, den Club vor dem Ruin zu bewahren. Zum jetzigen Vorgehen gebe es keine „Alternative“, sagte Whyte. Die Verantwortung für die Misere liege in Entscheidungen vor seiner Amtszeit, betonte er laut Vereinsmitteilung.