Klopps Popularität Hoffnungsträger an der Anfield Road: Liverpool liebt Klopp
Liverpool (dpa) - Liverpool-Coach Jürgen Klopp muss sich um seinen Job keine Sorgen machen. Zumindest nach Einschätzung des britischen Fußball-Magazins „FourFourTwo“.
Kurz vor dem Saisonstart in England veröffentlichte die Redaktion eine Rangliste der 20 Premier-League-Trainer, sortiert nach Jobsicherheit. Auf Platz eins landete Klopp, „der Mann, den jeder im Fußball liebt“, wie das Magazin süffisant formulierte - „außer den Fans aller anderen Clubs“.
An der Anfield Road ist Klopps Popularität fast zwei Jahre nach seinem Amtsantritt und der Ankündigung, er sei „The normal one“, immer noch hoch. Einen großen Anteil daran hat derzeit auch die Aussicht auf eine Rückkehr in die Champions League, für die den „Reds“ am Mittwochabend (20.45 Uhr) im Qualifikations-Rückspiel gegen 1899 Hoffenheim sogar ein Unentschieden oder eine 0:1-Niederlage reichen würde.
Seit der frühere Trainer von Borussia Dortmund in Anfield das Sagen hat, ist die Euphorie unter den Fans groß - die Erwartungen sind es aber auch. „Seine Persönlichkeit hat die Fans aufgeheitert“, schreiben die britischen Journalisten Sachin Nakrani und Karl Coppack in ihrem Buch „We're Everywhere, Us“ über die Liverpooler Fanszene. „Und seine Erfolge mit Borussia Dortmund haben ihnen sofort die Hoffnung gegeben, dass der Verein in der Liga Fortschritte machen und Trophäen gewinnen kann.“
Doch Erwartungen führen häufig zu Enttäuschung. Anfang November, am elften Spieltag der vergangenen Saison, stand Klopp mit den „Reds“ auf Platz eins der Tabelle. Mancher Fan wähnte sein Team voreilig auf Meisterkurs, doch die Spitzenposition war nur von kurzer Dauer. Und nach einem katastrophalen Januar, in dem Liverpool blamabel aus beiden Pokalwettbewerben ausschied und kein einziges Liga-Spiel gewann, gab es erstmals leise Kritik am Trainer.
Allerdings verstummte die bald wieder. „Siege gegen Tottenahm und Arsenal machten den Fans Mut, dass der Deutsche sich mit Liverpool auf dem richtigen Weg befindet“, analysierte der TV-Sender Sky Sports. Hinzu kommt, dass Klopp auch im Verein viele Fürsprecher hat, darunter Clublegende Steven Gerrard. Der frühere Mittelfeldspieler und jetzige U18-Coach betont bei jeder Gelegenheit, Klopp leiste hervorragende Arbeit. Gerrards Meinung hat bei den Fans Gewicht.
Das Gesamtfazit nach der vergangenen Achterbahn-Saison fiel schließlich auch positiv aus. Nach Platz 10 in der Spielzeit 2015/16, in der Klopp das Amt im Herbst von dem entlassenen Brandon Rodgers übernommen hatte, gelang dem deutschen Coach in seiner ersten kompletten Saison immerhin Platz vier.
Sky Sports macht den Liverpool-Fans Hoffnung, dass in Zukunft noch mehr möglich ist: „Das ist ein Langzeit-Projekt, das immer noch Schwung hat.“ Sollte der FC Liverpool tatsächlich zum ersten Mal seit dem FA-Cup-Triumph 2006 wieder eine bedeutende Trophäe gewinnen, würde die Klopp-Mania einen neuen Höhepunkt erreichen.