Im 151. Spiel: Mourinhos K.o. - Real-Rückschlag
Madrid (dpa) - Nach der Heimpleite gegen Sporting Gijón ist die Saison in der Pimera Division für Real Madrid wohl gelaufen. Selbst Trainer Mourinho hält den Gewinn der Meisterschaft nach seiner historischen Heimniederlage nun für praktisch unmöglich.
Alles spricht für Barca.
Die einmalige Heimserie von José Mourinho ist nach 150 Spielen gerissen, der Titeltraum auch für seine beiden deutschen Nationalspieler so gut wie geplatzt: Mit der ersten Heimniederlage für den charismatischen Coach seit dem 23. Februar 2002 ist die spanische Fußball-Meisterschaft für Real Madrid bereits zur „misión imposible“ („Marca“) geworden. „Adiós Liga“, jammerte das Madrider Sportblatt einen Tag nach dem 0:1 der „Königlichen“ mit Mesut Özil und Sami Khedira vor heimischer Kulisse gegen den Tabellen-15., Sporting Gijon. Denn kurz danach gelang Spitzenreiter FC Barcelona ein 1:0 beim FC Villarreal; die Katalanen haben damit acht Punkte Vorsprung auf den Erzrivalen.
„Tot sind wir zwar nicht, mathematisch ist die Meisterschaft noch nicht verloren. Objektiv gesehen ist es aber praktisch unmöglich, einen Vorsprung von acht Punkten aufzuholen“, musste Mourinho zugeben. Als sei das Schicksal seines Vereins bereits besiegelt, verschwand der Portugiese nicht wie sonst nach dem Abpfiff in der Kabine, sondern ging aufs Spielfeld, um seine Spieler zu trösten. Zuletzt hatte Mourinho vor neun Jahren zu Hause mit einem seiner Vereine verloren, damals war es mit dem FC Porto ein 2:3 gegen Beira Mar.
Özil, sonst ein Erfolgsgarant bei den Madrilenen, blieb gegen Sporting ungewohnt blass. Der Ex-Bremer spielte zunächst auf der für ihn ungewohnten Rechtsaußenposition, fand aber keine Anspielpartner. Überdies musste Real bei der Generalprobe für das Champions-League-Duell gegen Tottenham Hotspur ohne Cristiano Ronaldo, Xabi Alonso, Karim Benzema und Marcelo antreten. Khedira hatte einige Torchancen, der Ex-Stuttgarter konnte sie aber nicht verwerten. Sporting schoss dagegen nur einmal aufs Tor der „Königlichen“ - und traf. Torschütze in der 79. Minute war Miguel de las Cuevas.
Der FC Barcelona ließ sich gegen den FC Villarreal die Chance nicht entgehen. Der Treffer von Verteidiger Gerard Piqué (67.) sorgte allerdings für Polemik, denn der 24-Jährige schien bei der Ballannahme die Hand im Spiel gehabt zu haben. Trainer Josep Guardiola blieb nach dem so wichtigen Sieg wie gewohnt besonnen und warnte vor Euphorie: „Wer sich acht Spiele vor Saisonende und mit acht Punkten Vorsprung bereits als Meister sieht, kann die Liga nur verlieren.“ Vielleicht titelte deshalb das katalanische Fachblatt „Sport“ am Sonntag lediglich: „Fast Meister!“