Immer wieder Klose - Milan und Inter im Sturzflug
Rom (dpa) - Was wäre Lazio Rom ohne Miroslav Klose? Mit einer erneuten Gala-Vorstellung hat der deutsche Fußball-Nationalstürmer Klose die Römer in der italienischen Serie A auf Erfolgskurs gehalten.
Sein dritter Saisontreffer bescherte Lazio beim AC Florenz in der 83. Minute den 2:1-Sieg und den Sprung auf den siebten Tabellenplatz. Zugleich unterstrich Klose, dass er vor dem EM-Qualifikationsspiel der DFB-Auswahl am 7. Oktober in der Türkei in blendender Form ist.
Für die „Gazzetta dello Sport“ war Klose wieder „der beste Römer auf dem Platz“. Nach der Führung der Gastgeber durch Alessio Cerci (8. Minute) bereitete der 33-Jährige 20 Minuten später den Ausgleich durch den Brasilianer Hernanes (28.) vor. Das Siegtor steuerte der ablösefrei aus München gekommene Klose dann per Kopfball bei. „Was für eine Aufholjagd“, meinte der „Corriere dello Sport“.
Mit acht Punkten liegt Lazio nach dem fünften Spieltag drei Zähler hinter dem punktgleichen Spitzen-Duo Juventus Turin und Udinese Calcio. Udinese bezwang den FC Bologna genauso mit 2:0 wie Juve den AC Milan.
Während die Fans von Lazio und Bayern Münchens Champions-League-Gegner SSC Neapel am Wochenende jubelten, herrschte bei den Tifosi der beiden Mailänder Top-Clubs Entsetzen. Dank eines späten Doppelschlages von Claudio Marchisio (87./90.+3) bezwang Juve Titelverteidiger Milan am Sonntagabend. Der Mailänder Kevin Prince Boateng flog in der 89. Minute mit Gelb-Rot vom Platz. „Juve erteilt Milan eine Lektion“, titelte die „Gazzetta“ am Montag. Mit fünf Punkten liegt der Meister nur auf Rang 15.
Noch übler erwischte es den Lokalrivalen Inter, der gegen Neapel mit 0:3 unterging und mit vier Zählern kurz vor der Abstiegszone steht. Inter-Trainer Claudio Ranieri und Club-Präsident Massimo Moratti waren außer sich, weil Schiedsrichter Gianlucca Rocchi die Partie ihrer Meinung nach mit desaströsen Fehlern zugunsten der Gäste aus Süditalien entschieden habe. „Der Schiedsrichter wollte das Spiel ruinieren“, schimpfte Ranieri. „Hoffentlich muss ich Rocchi nicht mehr sehen“, wetterte Moratti.
Tatsächlich bot der Unparteiische eine unglückliche Leistung. Wie die „Gazzetta“ berichtete, soll er dafür wohl vom Fußballverband für zwei bis drei Spiele aus dem Verkehr gezogen werden. Die Schimpftiraden gegen den Referee dürften auch den Inter-Verantwortlichen noch eine Disziplinarstrafe einbringen.
Nach dem Sieg über Meister Milan rangiert Münchens nächster Champions-League-Gegner Neapel auf dem dritten Rang. „Mamma mia, was für ein Napoli“, titelte die „Gazzetta“. Trainer Walter Mazzarri lobte seine „mental gewachsene Mannschaft“, Club-Präsident Aurelio De Laurentiis hält sein Team nun endgültig für „titelreif“. Mit dem jüngsten Erfolg hat der SSC Neapel auf jeden Fall viel Selbstvertrauen für das erste Königsklassen-Duell mit den Bayern am 18. Oktober getankt.