Italienischer Wettskandal: Zwei Spieler gestehen

Cremona (dpa) - Im italienischen Fußball-Wettskandal sollen zwei Fußballer Spielmanipulationen gestanden haben.

Alessandro Zamperini vom Drittligisten Ravenna und Filippo Carobbio vom Drittligisten Spezia haben nach Angaben italienischer Medien im ersten Verhör nach ihrer Festnahme ihre Mitgliedschaft in der internationalen Betrügerbande zugegeben. Im Visier der Fahnder stünden neben Zweitliga- und Pokalspielen nun auch 20 Spiele der ersten italienischen Fußball-Liga. Sie beträfen Partien des CFC Genua, Bologna, Cagliari, Lazio Rom und des SSC Neapel. Nach bisherigen Erkenntnissen stehen die Clubs nicht im Verdacht, von Wettmanipulationen einzelner Spieler gewusst zu haben.

Der federführende Staatsanwalt der Aktion „Last Bet“, Roberto Di Martino, bezeichnete die Aussagen von Zamperini und Carobbio als „nützlich“. Er warte jedoch noch auf Informationen von Interpol.

In einer landesweiten Razzia hatte die italienische Polizei 17 mutmaßliche Mitglieder der international operierenden Wettbetrügerbande festgenommen. Unter den Inhaftierten waren neben den beiden geständigen Spielern auch der frühere Kapitän des Erstligisten Atalanta Bergamo, Cristiano Doni, sowie Luigi Sartor und Carlo Gervasoni.

Gegen Doni und die übrigen mutmaßlichen Wettbetrüger wird bereits seit Sommer in Cremona ermittelt. Damals hoben die Fahnder in einer ersten landesweiten Razzia die mutmaßliche Bande aus, zu der auch der ehemalige italienische Nationalstürmer Beppe Signori gehören soll. Der italienische Fußballverband (FIGC) hatte Doni bereits im Sommer wegen der Verwicklung in den Wettskandal für dreieinhalb Jahre gesperrt. Doni hatte die Vorwürfe stets bestritten. Sein Verein Bergamo startete mit sechs Strafpunkten in die neue Saison.