Júlio César: Held des Abends statt Sündenbock
Belo Horizonte (dpa) - Durch seinen Patzer im Viertelfinale gegen die Niederlande war Júlio César einer der großen Sündeböcke beim WM-Aus der Brasilianer 2010 in Südafrika.
„Er hat geweint und geweint und geweint. Die ganze Nacht“, berichtete damals ein Sprecher der Seleção. Am Mittwochabend nahm der 33-jährige in Belo Horizonte freudenstrahlend die Auszeichnung als „Man of the Match“ entgegen. Mit dem gehaltenen Elfmeter in der 14. Minute gegen Diego Forlán bereite der Keeper den Weg zum 2:1-Halbfinalsieg beim Confed Cup gegen Uruguay.
„Ich widme diese Aktion meiner Familie, meiner ganzen Familie“, meinte César, der nach dem Abstieg der Queens Park Rangers derzeit einen neuen Club sucht. „Ich bin zufrieden, in einem wichtigen Moment des Spiels der Mannschaft geholfen zu haben. Dann haben alle im Stadion meinen Namen gerufen, das war wunderbar.“
Trainer Luiz Felipe Scolari hatte den Schlussmann ins Nationalteam zurückgeholt. 2014 bekommt er vielleicht die Chance, die Scharte von 2010 auszuwetzen. „Jeder Spieler träumt davon, den WM-Titel zu gewinnen. Und ich weiß, dass dies wohl meine letzte Chance sein wird. Deshalb konzentriere ich mich darauf, Brasilien beim Confed-Cup zu helfen und nächstes Jahr wieder dabei zu sein“, sagte César.