„Thriller-Finale“ Juve zittert sich im Klassiker gegen Milan zum 2:1
Turin (dpa) - Italiens Rekordmeister kommt seinem 33. Titel immer näher - ein Spaziergang war das Heimspiel gegen den AC Mailand aber nicht. Die „Gazzetta dello Sport“ sprach von einem „Thriller-Finale“.
Paulo Dybala traf in letzter Minute per umstrittenem Handelfmeter zum 2:1 (1:1)-Sieg - es war der 31. Juve-Heimsieg in Folge. „Was für ein Spiel!“, twitterte der deutsche Fußball-Nationalspieler Sami Khedira nach der Zitterpartie.
„Es ist kein Barcelona-PSG-6:1: Aber in Sachen Intensität, Emotionen, Wut, Protest und Tempo kann das Juve-Milan-2:1 mit der großen Partie mithalten“, wertete die „Gazzetta dello Sport“ das Spitzenspiel in Italien. Für Juve war das Spiel eine Revanche. Der Rekordmeister hatte den Klassiker sowohl im Hinrundenspiel als auch im Super-Cup-Finale in Doha verloren.
Umso größer waren die Erwartungen an Dybala, dessen Schuss am Ende das Spiel entschied. „Es war nicht einfach, in diesen Momenten wiegt der Ball so schwer: Noch schwerer vor einem großartigen Torwart, und außerdem war da noch der Gedanke an Doha. Ich habe ihn gut geschossen, ich bin glücklich“, sagte der Argentinier. Besagter Torwart, der 18-jährige Gianluigi Donnarumma, war nach der Niederlage in der siebten Minute der Nachspielzeit nicht gut gelaunt.
Die Gastgeber hatten ihre frühe Führung in der ersten Halbzeit nicht halten können. Nachdem Ex-Bayern-Verteidiger Medhi Benatia Juve in der 30. Minute in Führung schoss, glich Carlos Bacca kurz darauf für Milan aus (43.). Gäste-Coach Vincenzo Montella war angesichts der Niederlage sichtlich enttäuscht. „Heute Nacht wird es nicht einfach sein zu schlafen, aber das Spiel zeigt uns, dass wir eine großartige Truppe sind.“ Er sprach von brillantem Teamwork. Seine Jungs hätten gewinnen, wenigstens aber einen Punkt mit nach Hause nehmen können. „Das wäre kein Skandal gewesen.“
Die Turiner haben mit ihrem Sieg ihren Vorsprung in der Serie A auf Verfolger AS Rom nun vorerst auf elf Punkte ausbauen können, während Ex-Europapokalsieger Mailand mit 50 Zählern auf Platz sieben steht.
Letzterer präsentierte sich in Turin als schlechter Verlierer. Milan-Coach Montella entschuldigte sich schon in der Pressekonferenz für das ungehaltene Verhalten der Spieler auf dem Rasen. Italienische Medien berichten am Tag danach sogar von Schäden in der Umkleidekabine im Stadion von Juve. Offenbar haben einige Spieler ihrem Ärger Luft gemacht.