Klopp nimmt Schuld für Fast-Blamage auf sich

Exeter (dpa) - Nach der Fast-Blamage im FA-Cup stellte sich Zocker Jürgen Klopp schützend vor seine B-Elf.

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„Wenn Ihr irgendwen kritisieren wollt, dann kritisiert mich und lasst die Jungs in Ruhe“, bat der Trainer des FC Liverpool, nachdem der haushohe Favorit am Freitagabend mit dem 2:2 beim Fußball-Viertligisten FC Exeter nur mit viel Mühe ein Aus in der dritten Pokalrunde vermieden hatte. „Ich kann nicht glauben, dass wir jetzt noch ein Spiel mehr haben“, bekannte Klopp.

Mit seinem gewagten Personal-Poker hatte der Coach eigentlich die Kräfte seiner derzeit dezimierten Mannschaft schonen wollen, stehen doch in der Premier League der kommenden Woche die Partien beim FC Arsenal und gegen Manchester United an. So schickte Klopp für die Pflichtaufgabe in der Fußball-Provinz ein stark verjüngtes Team auf den Platz, gab gleich fünf Profi-Debütanten eine Chance. Doch auf dem ramponierten Rasen von Exeter wäre dieser riskante Versuch gegen den hochmotivierten Underdog beinah schief gegangen.

Tom Nichols (9. Minute) und Lee Holmes (45.+1) brachten die Gastgeber zweimal in Führung. Jerome Sinclair (12.) und Brad Smith (73.) retteten Liverpool mit ihren Treffern zumindest in ein Wiederholungsspiel. „Das ist natürlich schwierig für uns, aber wir müssen es akzeptieren“, sagte Klopp zur unbequemen Zusatzschicht in der übernächsten Woche.

Ändern will er seine Linie aber auch beim Heimspiel gegen Exeter nicht. „Wenn sich die personelle Situation nicht ändert, werden wir mit dem gleichen oder nur leicht veränderten Team junger Spieler antreten“, kündigte Klopp an.

Genau das stärkte die Hoffnung des Außenseiters auf ein weiteres Pokal-Wunder in Anfield. „Warum sollten wir nicht dort hinfahren und noch eine weitere gute Show abliefern“, sagte Trainer Paul Tisdale. Begeistert hatten Fans und Mannschaft den Pokal-Coup gefeiert, zumal das Spiel in Liverpool mindestens 670 000 Euro an Zusatzeinnahmen in die knappen Kassen des Viertligisten spülen wird. „Wir geben jeden Monat alles aus, was wir haben. Jeder einzelne Penny fließt in die Mannschaft. Jetzt sind wir in einer anderen Lage als noch vor 24 Stunden“, meinte Coach Tisdale.