Klose sagt bei Lazio „Ciao“ - Wechsel nach New York?
Rom (dpa) - Die Fans kämpften via Online-Petition um seinen Verbleib, bei Trainer und Mitspielern genoss er höchste Wertschätzung - trotzdem sagt Miroslav Klose nach fünf Jahren bei Lazio Rom „Ciao“.
Der italienische Fußball-Traditionsclub kündigte den Abschied des Weltmeisters an. Der bald 38-Jährige wird seinen Vertrag bei Lazio nicht mehr verlängern, stattdessen ist ein Wechsel nach Amerika zu Red Bull New York im Gespräch.
„#Klose Day - Alle am Sonntag ins Olympiastadion, um Miro zu verabschieden“, hieß es in dem Tweet des Serie-A-Clubs. Damit möglichst viele Fans zum letzten Spiel von „Kaiser Miro“ („Gazzetta dello Sport“) am Sonntag kommen, haben die Römer die Eintrittspreise für das sportlich unbedeutende Spiel gegen den AC Florenz gesenkt. Der Verein belegt den achten Platz und hat die Europacup-Ränge verpasst.
Dabei hatte Klose in den letzten Wochen seines Rom-Engagements noch einmal zu alter Form zurückgefunden. Sechs Tore erzielte der WM-Rekordtorschütze in den letzten sechs Spielen. Damit ist ihm ein Platz in den Vereins-Geschichtsbüchern sicher. Mit 53 Toren ist er der treffsicherste Ausländer in der Club-Historie. In der Serie A haben es insgesamt von allen deutschen Italien-Legionären nur Oliver Bierhoff (102 Tore) und Helmut Haller (69) auf mehr Tore gebracht.
Allerdings wurde Klose auch immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen, in diesem Jahr fehlt er in 14 Liga-Spielen. War der deutsche Ex-Nationalspieler aber fit, konnte sich der Verein auf ihn verlassen. Klose sei ein „Champion“ und spiele immer auf höchstem Niveau, schwärmte Trainer Simone Inzaghi, der einst selbst ein erfolgreicher Stürmer im Lazio-Trikot war.
So kämpften die Fans um einen Verbleib ihres Lieblings. Sogar eine Internet-Petition hatten sie in Gang gesetzt, mehr als 2000 Unterstützer hatten sich auf der Seite eingetragen. „Miroslav Klose ist ein Beispiel an Professionalität, Zuverlässigkeit, Bescheidenheit und Ehrlichkeit, das im heutigen Fußball unter dem Schutz eines Unesco-Fußball-Erbes stehen sollte“, schrieben die Fans voller Hochachtung.
Gut möglich, dass solche Wertschätzungen demnächst aus den USA zu hören sind. Die New York Red Bulls sollen sich um Klose bemühen. Im Gespräch ist ein Zwei-Jahres-Vertrag mit einem Gehalt von drei Millionen Euro pro Saison. Es wäre der letzte große Vertrag für den langjährigen Pfälzer, der beim 1. FC Kaiserslautern sein Bundesliga-Debüt gab und anschließend für Werder Bremen und den FC Bayern München in der Bundesliga auf Torejagd ging.