Kroatien kritisiert offenen Brief von UEFA-Chef scharf
Zagreb (dpa) - Kroatiens Regierungschef Zoran Milanovic hat sich erbost über einen offenen Brief von UEFA-Präsident Michel Platini gezeigt, in dem der Balkanstaat zum Kampf gegen Gewalt im Fußball aufgerufen wurde.
Wer immer ihm schreiben wolle und um Unterstützung bei Problemen in der eigenen Organisation bitte, solle dies nicht in dieser Form tun. „Damit habe ich ein Problem. Das ist schließlich ein Staat“, sagte Milanovic am Montag auf einer Pressekonferenz.
Auch Innenminister Ranko Ostojic und Sportminister Zeljko Jovanovic kritisierten Platini: „Wir finden es unangemessen, sich so an den kroatischen Premierminister zu wenden“, teilten beide mit.
Die Europäische Fußball-Union hatte Serbien und Kroatien mit Sanktionen gedroht, sollten beide Länder nicht ihre Probleme mit Hooligans in den Griff bekommen. Serbiens Premierminister Ivica Dacic hatte Platini die Bildung einer Spezialeinheit zugesagt.
Milanovic erklärte, man arbeite an dem Problem - aber nicht wegen Platini, sondern der kroatischen Gesellschaft wegen. Ärger würden Verantwortliche im kroatischen Fußball-Verband bekommen, die „großes Geld“ verdienten. Die Minister warfen dem Verband vor, seine Verantwortung auf die Regierung abzuwälzen. Kroatien empfängt Serbien am 22. März in der WM-Qualifikation.