Krösus ManCity und neureiche Pariser im Kaufrausch
Stuttgart (dpa) - Bayern Münchens Champions League-Gegner Manchester City und Paris Saint-Germain haben kurz vor Ladenschluss auf dem Fußball-Transfermarkt mit Geld nur so um sich geworfen.
Auch beim FC Arsenal löste die historische 2:8-Klatsche gegen Manchester United in der Meisterschaft einen wahren „Last-Minute“-Kaufrausch aus. Trotz Wirtschaftskrise haben in erster Linie englische Top-Clubs wieder zig Millionen Euro in neue Spieler investiert.
ManCity, der reichste Club der Welt, ließ etwa 85 Millionen Euro springen. Scheich Mansour aus Abu Dhabi, der steinreiche Besitzer des derzeitigen Premier-League-Zweiten, tätigte zudem den teuersten Transfer dieses Sommerschlussverkaufs: Er bezahlte an Atletico Madrid 43 Millionen Euro für den argentinischen Nationalstürmer Sergio Aguero, den Schwiegersohn von Diego Maradona. Der Franzose Samir Nasri (vom FC Arsenal) ist der zweite Top-Zugang. Allerdings gab City in Shaun Wright-Phillips (zu Queen's Park Rangers) und Craig Bellamy (zum FC Liverpool) auch zwei hochkarätige Offensivkräfte ab.
Paris übertrumpfte Manchester City noch: Die neureichen Franzosen gaben dank der grenzenlos sprudelnden Dollars der neuen Investoren aus Katar insgesamt etwa 95 Millionen Euro aus. Der bislang für US Palermo stürmende Javier Pastore war dabei mit 42 Millionen Euro unwesentlich billiger als sein Landsmann Aguero. Zudem sicherte sich der Hauptstadtclub die Dienste eines halben Dutzend weiterer Spieler.
Der FC Arsenal reagierte auf den sportlichen Niedergang nach dem großen personellen Aderlass und erhörte damit die lautstarken Forderungen der frustrierten Fans nach Verstärkungen. Neben Nasri hatte auch der spanische Nationalspieler Cesc Fabregas (zurück zum FC Barcelona) die „Kanoniere“ verlassen. Der Däne Nicklas Bendtner wechselte auf Leihbasis zum FC Sunderland.
„Gunners“-Manager Arsène Wenger verpflichtete nun nach den Verteidigern Per Mertesacker (Werder Bremen) und Andre Santos kurz vor Schließung der Wechselbörse am 31. August noch zwei Mittelfeldakteure: Der Spanier Mikel Arteta (FC Everton) kostete etwa 11,3 Millionen Euro, der Israeli Yossi Benayoun kommt leihweise vom FC Chelsea.
Je etwa zehn Millionen überwies Stoke City an Tottenham für Stürmer-Lulatsch Peter Crouch und den Honduraner Wilson Palacios. Einem wesentlich höheren Angebot für den kroatischen Mittelfeld-Star Luka Modric widerstand Spurs-Besitzer Daniel Levy jedoch: Manager Harry Redknapp berichtete britischen Reportern: „Ich habe gehört, da wurden gestern 40 Millionen geboten.“ Das abzulehnen sei schon bemerkenswert. „Ich bin froh, dass der kleine Mann noch hier ist“, bedankte sich Redknapp bei Levy.