Lazio mit 1:1 gegen Juve - Klose: hätten Sieg verdient
Rom (dpa) - Mehr als eine halbe Stunde nach dem Schlusspfiff war Miroslav Klose noch immer etwas ratlos. „Ich glaube, das Glück war eindeutig auf deren Seite“, klagte der deutsche Nationalstürmer.
Nach dem 1:1 (1:0) seines Clubs Lazio Rom gegen Juventus Turin wusste der 35-Jährige nicht recht, ob er sich über den Punktgewinn freuen oder über die vergebenen Chancen ärgern sollte. „Wir hätten es eigentlich verdient gehabt zu gewinnen“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa nach der Partie am 21. Spieltag der italienischen Fußball-Meisterschaft.
Vor dem Spiel hatte Klose noch prophezeit, mit etwas Glück könne Lazio einen Punkt gegen holen - nach den 90 Minuten war jedoch Gegner Juve im Glück, nicht verloren zu haben. Mit einer starken Leistung hatte Lazio den Tabellenführer an den Rand seiner zweiten Saisonniederlage gebracht. Großen Anteil daran hatte Klose, der den Foulelfmeter zum 1:0 durch Antonio Candreva (27. Minute) herausholte und die Rote Karte für Juves Torhüter Gianluigi Buffon provozierte.
In der zweiten Halbzeit hatte der 35-Jährige mit einem Kopfball, den Buffon-Vertreter Marco Storari an die Latte lenkte, selbst die große Chance zum Siegtreffer. „Das war mehr Glück, eigentlich kann er da nicht mehr viel machen“, urteilte Klose. „Storari vollbringt mit Hilfe der Latte ein Wunder“, meinte der „Corriere dello Sport“, der Klose zum besten Lazio-Spieler kürte. Teamkollege Lorik Cana sagte: „Ich war hinter Miro, dieser Kopfball ist 99 von 100 Mal ein Tor. Schade, aber nehmen wir den Punkt mit und schauen nach vorne.“
Klose ist nach seinen zwei Verletzungspausen in der Hinrunde für den Hauptstadtclub wieder zum Erfolgsgaranten geworden, die „Gazzetta dello Sport“ lobte seinen Einsatz als „entscheidend“. „Ich fühle mich gut, ich habe Super-Beine und kann Gas geben auf dem Platz“, sagte der frühere Bundesliga-Profi auch mit Blick auf die WM in Brasilien.
Die vergangenen 19 Serie-A-Partien gegen Juventus Turin konnte Lazio Rom nicht gewinnen. Doch während es im Hinspiel noch eine deutliche 1:4-Niederlage gab, agierte der Hauptstadtclub dieses Mal auf Augenhöhe. Auch nach dem Ausgleich durch Fernando Llorente (60.) hatte das Team zahlreiche Siegchancen, der eingewechselte Balde Diao Keita traf nur den Pfosten. „Das war eine großartige Leistung“, sagte der noch ungeschlagene Trainer Edy Reja. „Wir hätten gewinnen können, aber ich bin auch mit dem Unentschieden zufrieden.“
In der Meisterschaft bleibt Lazio mit 28 Zählern im Mittelfeld, die nächste wichtige Partie wartet in der Coppa Italia. Gewinnt das Team das Viertelfinalspiel gegen Neapel, stehen in der italienischen Hauptstadt Derby-Wochen an: Im Hin- und Rückspiel des Pokal-Halbfinals und in der Liga würden Lazio und der Stadtrivale AS Rom dann gleich dreimal innerhalb von nur zwei Wochen aufeinandertreffen. „Das wird schwer genug“, warnte Klose. „Wir müssen von Spiel zu Spiel denken, ich glaube, das tut unserer Mannschaft gut.“