Lazio Rom muss nach Rassismus-Eklat Fankurve sperren
Rom (dpa) - Der italienische Fußball-Erstligist Lazio Rom ist nach den erneuten rassistischen Ausfällen seiner Fans zu zwei Spielen ohne eigene Anhänger verurteilt worden.
Der Club des deutschen Weltmeisters Miroslav Klose muss zudem eine Geldstrafe von 50 000 Euro zahlen, wie das Sportgericht der Serie A entschied. Durch ein ähnliches Vergehen aus dem Jahr 2015, als lediglich eine Bewährung verhängt wurde, erhöhte sich die Sperre auf insgesamt zwei Partien. Schiedsrichter Massimiliano Irrati hatte die Partie zwischen Lazio und dem SSC Neapel am Mittwoch nach rassistischen Rufen der Fans gegen Neapels dunkelhäutigen Verteidiger Kalidou Koulibaly für vier Minuten unterbrochen. Die „Buuuh“-Rufe seien „eindeutig rassistisch“ gewesen, urteilten die Richter nun. Die Lazio-Anhänger gelten zudem als Wiederholungstäter und sind schon mehrmals aufgefallen.
Koulibaly bedankte sich nach dem Spiel für die Solidarität und beim Schiedsrichter für dessen Mut. „Ich danke meinen Teamkollegen, dem Verein und unseren Fans, die eine große Unterstützung gegen diese hässlichen Rufe waren“, schrieb er. „Wir müssen dem Schiedsrichter ein Kompliment machen, weil die Situation peinlich wurde“, sagte Neapels Trainer Maurizio Sarri. Lazio-Coach Stefano Pioli hingegen kritisierte: „Indem man das Spiel unterbricht, gibt man einer Minderheit Aufmerksamkeit. Ich hätte das Spiel weiterlaufen lassen.“