Leicester rettet Punkt in letzter Minute - Klopp siegt

Leicester (dpa) - Spitzenreiter Leicester City hat dank eines Last-Minute-Remis gegen West Ham United seinen Vorsprung in der englischen Premier League vorerst auf acht Punkte ausgebaut.

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Der argentinische Fußball-Profi Leonardo Ulloa verwandelte in der fünften Minute der Nachspielzeit einen Foulelfmeter zum 2:2 (1:0)-Endstand. Die Tottenham Hotspur können am Montag den Rückstand allerdings auf fünf Zähler verkürzen.

Dabei sah es lange Zeit nach einem typischen Leicester-Sieg aus. Vor den Augen von Nationaltrainer Roy Hodgson erzielte Torjäger Jamie Vardy nach einem Konter über drei Stationen in der 18. Minute mit seinem 22. Saisontreffer das 1:0 für die Gastgeber. „Was ein brillantes Tor. Typisch Leicester. Typisch Vardy“, jubelte Englands früherer Nationalstürmer Gary Lineker bei Twitter.

Große Aufregung dann in der 56. Minute: Vardy kam nach einem Zweikampf mit Angelo Ogbonna im Strafraum zu Fall, doch Schiedsrichter Jonathan Moss zeigte dem bereits verwarnten Angreifer wegen einer Schwalbe die Ampelkarte. „Der Platzverweis hat uns aus dem Spiel gebracht“, kommentierte Leicester-Trainer Claudio Ranieri die Situation.

Der Unparteiische stand auch in der 82. Minute wieder im Fokus. Nach einem Foul an West Hams Winston Reid zeigte Moss auf den Elfmeterpunkt. Andy Carroll verwandelte souverän zum 1:1. Zwei Minuten später der nächste Leicester-Schock: Aaron Cresswell ging volles Risiko und drosch den Ball vom Strafraumeck in den Winkel zum 1:2, keine Abwehrchance für Schmeichel.

Nach einer Leicester-Ecke drückte Ogbonna Abwehrchef Robert Huth zu Boden - diesmal kein Pfiff vom Referee. In der vierten Minute der Nachspielzeit bekam Leicester dann doch noch einen Strafstoß. Jeffrey Schlupp wurde im Sechszehnmeterraum von Carroll berührt, Ulloa schoss den Foulelfmeter zum 2:2-Endstand ins Netz. „Ich urteile über meine Spieler, nicht über den Schiedsrichter“, erklärte Coach Ranieri.

Jürgen Klopp und der FC Liverpool schwimmen nach dem Europa-League-Krimi gegen Borussia Dortmund auch in der heimischen Liga in der Erfolgsspur. Die Reds gewannen trotz Großrotation (zehn Änderungen im Vergleich zu Donnerstag) durch Tore von Roberto Firmino (41.) und Daniel Sturridge (45.+2) mit 2:1 beim AFC Bournemouth und steht auf Rang sieben. „Es war wirklich sehr, sehr gut“, lobte Klopp. Joshua King konnte in der dritten Minute der Nachspielzeit nur noch verkürzen.

Im Kampf um die direkte Champions-League-Qualifikation musste der FC Arsenal einen Rückschlag hinnehmen. Die Gunners kamen gegen Crystal Palace nur zu einem 1:1 (1:0). Alexis Sanchez brachte die Gastgeber um Weltmeister Mesut Özil in der Nachspielzeit der ersten Hälfte in Führung, Yannick Bolasie sorgte acht Minuten vor dem Ende für den Ausgleich. Özil spielte durch, Per Mertesacker saß zum vierten Mal hintereinander 90 Minuten auf der Bank.

Arsenal ist mit 60 Punkten Vierter, punktgleich hinter Manchester City, die das bessere Torverhältnis haben. Beim 3:0-Erfolg der Citizens beim FC Chelsea drückte der Ex-Bundesligaprofi Kevin De Bruyne am Samstag dem Spiel mal wieder seinen Stempel auf. Zwar erzielte Torjäger Sergio Agüero alle Treffer, doch der Belgier überragte. „Großartig seine Vorlage zum ersten Tor und sein Durchsetzungsvermögen vor dem zweiten Treffer waren einfach nur traumhaft“, lobte ihn die englische Zeitung „Manchester Evening News“.

Durch den Erfolg beim Titelverteidiger bleibt der Champions-League-Halbfinalist auch in der Liga weiter auf Kurs Königsklasse. Der Vorsprung das Tabellenvierten auf Stadtrivale Manchester United beträgt weiter vier Zähler, United siegte gegen den jetzt feststehenden Absteiger Aston Villa durch ein Tor von Marcus Rashford mit 1:0.