Magath nach Remis: „Gewinnen nächstes Spiel“
London (dpa) - Der humpelnde Sascha Riether war ein Sinnbild für den Auftakt der Rettungsmission des neuen Trainers Felix Magath. „Wir haben alles gegeben und bis zum Schluss gekämpft“, sagte der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler: „Das ist es, was er von uns sehen will.“
Die Einstellung des FC Fulham beim 1:1 (1:0) bei West Bromwich Albion hat jedenfalls gestimmt: Nach 90 Minuten Abstiegskampf im Stadion „The Hawthorns“ humpelte Riether durch die Katakomben zum Mannschaftsbus. Seine Wadenmuskulatur hatte ihren Dienst größtenteils eingestellt. „Schade, dass es nicht zu einem Sieg gereicht hat“, meinte er.
Der neue Coach des Schlusslichts hatte sich zu seinem Einstand in der englischen Premier League angesichts der prekären Situation seiner neuen Mannschaft zwar einen Auswärtssieg gewünscht, am Ende war Magath aber trotz des späten Ausgleichstreffers durch Matej Vydra (86.) zufrieden. Fulham-Keeper Maarten Stekelenburg sah da nicht gut aus: Der Ball rutschte unter ihm durch. Ehe er die Kugel mit einer Hand aus der Gefahrenzone wischen konnte, hatte die Torlinientechnik bereits bestätigt, dass die Linie überquert war.
Magath blieb dennoch zuversichtlich: „Ich habe einige Dinge gesehen, die mich ermutigen. Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass ich sicher bin, dass wir den Abstieg vermeiden. Das bin ich immer noch.“ Der Coach hatte sechs Siege angepeilt. Dazu bleiben ihm jetzt nur noch elf Partien. Kein Wunder, dass er versprach: „Wir gewinnen das nächste Spiel - es ist ja nur gegen Chelsea.“
In West Brom konnte sich Magath auf seine drei deutschen Kicker in der Startformation verlassen. Lewis Holtby rannte viel und gab immer wieder Impulse. In einigen englischen Zeitungen wurde er zum „Man of the Match“ gekürt. Riether gefiel in der Rolle des Außenverteidigers und überzeugte später auch als defensiver Mittelfeldmann. Dort hatte er unter Magath auch im Wolfsburger Meisterteam von 2009 agiert. Der frühere VfL-Profi Ashkan Dejagah beschenkte seinen alten und neuen Trainer mit dem Führungstreffer (28.).
„Wir waren nah dran an einem Sieg. Besonders mit dem ersten Durchgang war ich zufrieden. Wir haben uns als Einheit präsentiert und haben wirklich gut gekämpft. Natürlich hätte ich lieber gewonnen, aber ein Punkt ist auch ganz gut“, erklärte Magath. Sein Team hatte sich nach dem Wechsel zu weit in die eigene Hälfte drängen lassen. Mit 21 Zählern bleibt Fulham Tabellenletzter. Vier Punkte trennen die Cottagers weiterhin von einem Nicht-Abstiegsplatz. Immerhin: Die Konkurrenten Stoke (27), Crystal Palace (26), Sunderland (24) und Cardiff (22) gingen leer aus.
Für Riether ist im Abstiegskampf noch alles drin - auch wenn es gegen Chelsea nach sieben sieglosen Spielen nicht mit einem Erfolg klappen sollte: „Wir spielen zu Hause noch gegen einige Mannschaften, die um uns herum stehen. Die Abstiegsfrage wird bis zum Schluss spannend bleiben.“
Das bleibt es auch an der Spitze. Tabellenführer FC Chelsea (60) und die Verfolger FC Arsenal (59) und Manchester City (57) gaben sich am 27. Spieltag keine Blöße. Während die Gunners ohne Mesut Özil Abstiegskandidat AFC Sunderland mit 4:1 aus dem Weg räumten, mühten sich Chelsea und ManCity zu 1:0-Siegen. John Terry traf für die Blues gegen den FC Everton erst in der Nachspielzeit. Andre Schürrle wurde in der 69. Minute eingewechselt. Die Citizens wurde von Kaya Touré gegen Stoke City in der 70. Minute erlöst.