ManCity wieder top: „Das beste Team auf dem Planeten“
London (dpa) - Tim Sherwood suchte gar nicht erst nach Ausreden. Der Fußball-Trainer von Tottenham Hotspur gab schlichtweg zu, dass seine Mannschaft gegen Manchester City keine Chance hatte.
„Sie sind das beste Team auf dem Planeten und mit Abstand das beste in der Premier League. Wir haben heute gegen den neuen Meister verloren“, sagte Sherwood nach der 1:5 (0:1)-Pleite. Die Citizens hatten die schwere Aufgabe an der White Hart Lane in beeindruckender Manier gelöst und mit ihrem 20. Sieg in Serie in allen Wettbewerben den FC Arsenal als Tabellenführer abgelöst. Zum ersten Mal seit dem Auftaktspieltag steht ManCity wieder an der Spitze. Viele Experten sind sich einig: Dort werden sie bleiben.
„Man kann sich nur ergeben. Sie kommen aus allen Ecken. Und sie hören nicht auf, wenn sie das erste Tor gemacht haben. Sie erledigen dich. So sollte Fußball gespielt werden“, lobte Sherwood. Die Medien bezeichneten die Mannschaft von Trainer Manuel Pellegrini zuletzt als das „spannendste Projekt im englischen Fußball“.
Auf jeden Fall sind die Citizens die Tormaschine der Liga. Die Partien sind ein Spektakel. In Sergio Agüero (26 Tore), Alvaro Negredo (23), Edin Dzeko (17) und Kaya Toure (15) haben vier Akteure bereits zweistellig getroffen. Insgesamt erzielte der Vizemeister schon 111 Saisontore, in der Liga sind es nach 23 Spielen 68. Der Rekord von Chelsea (103) wackelt - obwohl sich Agüero am Mittwoch eine Muskelverletzung zuzog und länger ausfallen könnte.
Im eigenen Stadion kommt ManCity auf einen Schnitt von vier Toren pro Spiel. In 18 Duellen haben sie dort erst einmal verloren - gegen den FC Bayern München. Das war zum Auftakt der Gruppenphase der Champions League. Seitdem ist die Mannschaft deutlich besser geworden - auch auswärts. Nicht umsonst erklärte Pellegrini nach der Demontage der Spurs: „Das war unsere beste Auswärtsleistung“. Tottenham hatte zuletzt 16 von 18 möglichen Punkten geholt.
Zwei Jahre nach dem Gewinn der Meisterschaft 2012 winken ManCity gleich vier Titel. Mit guten und frühzeitigen Entscheidungen auf dem Transfermarkt und dank des scheinbar unendlichen finanziellen Budgets von Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan hatten die Bosse im vergangenen Sommer den Grundstein dazu gelegt.
Zum ersten Mal hat der Club nun das Achtelfinale der Königsklasse erreicht. Der Gegner dort heißt FC Barcelona - die ehemals beste Mannschaft des Planeten. Im FA-Cup trifft ManCity im Achtelfinale auf Chelsea, im Liga-Pokal steht im März das Finale gegen den FC Sunderland an. Und in der Liga heißt die nächste Aufgabe am Montag Chelsea.
Eine Überraschung wird nicht erwartet. Chelsea-Coach Jose Mourinho muss im Etihad-Stadium keine Sorgen haben, auf „Fußball aus dem 19. Jahrhundert“ zu treffen. Nach dem enttäuschenden 0:0 gegen West Ham United am Mittwoch hatte der Portugiese die defensive Spielweise des Gegners kritisiert. Sein Team hatte 39 Torschüsse abgegeben, West Ham nur einen einzigen. Das wird gegen ManCity nicht passieren.