Messi erneut verletzt - Saison möglicherweise beendet
Madrid (dpa) - Als Torjäger Lionel Messi ging, fielen die Tore. Ohne seinen Superstar drehte der FC Barcelona ein fast schon verloren geglaubtes Spiel bei Atlético Madrid und machte in Unterzahl aus einem 0:1 einen 2:1-Erfolg.
Der Torjäger des neuen spanischen Meisters war in der 67. Spielminute vom Platz gegangen, ohne ein Wort zu sagen. Messi konsultierte nicht einmal die Mannschaftsärzte oder Sanitäter.
Bei dem Argentinier war die Muskelverletzung im rechten Oberschenkel neu aufgebrochen, die er sich im Viertelfinale der Champions League bei Paris Saint-Germain zugezogen hatte. Nach Informationen der in Barcelona erscheinenden Zeitungen „El Periódico“ und „Sport“ wird Messi in den drei ausstehenden Punktspielen dieser Saison nicht mehr eingesetzt werden können.
„Messi hatte vor dem Spiel normal trainiert und keine Beschwerden gehabt“, berichtete Trainer Tito Vilanova. „Aber von Muskelverletzungen weiß man, dass sie sich vorher nicht ankündigen.“ Barça teilte mit, medizinische Tests sollten nähere Aufschlüsse über das Ausmaß der Blessur bringen. Der Club hatte bislang ein Mysterium aus der Verletzung des Weltfußballers gemacht. In den letzten Spielen musste Messi mal pausieren, mal kam er zu Kurzeinsätzen. Aber was er genau hatte, wurde nicht bekannt.
Laut „El Periódico“ will der Argentinier sich nun darauf konzentrieren, für die WM-Qualifikationsspiele der Nationalelf im Juni gegen Kolumbien und in Ecuador wieder fit zu sein. Sollte die Saison bei Barça für ihn beendet sein, müsste Messi sich davon verabschieden, seinen Ligarekord der vorigen Saison von 50 Treffern zu brechen. In dieser Spielzeit kommt er auf 46 Tore.
Als Messi im Calderón-Stadion den Platz verließ, musste Barça 23 Minuten in Unterzahl spielen, da das Auswechselkontingent erschöpft war. Ohne den Torjäger glichen die Katalanen Atléticos Führungstor von Radamel Falcao (52. Minute) durch Alexis Sánchez (71.) aus. Ein hanebüchenes Eigentor des Atlético-Kapitäns Gabi (79.) verhalf Barça zum Sieg.
Die Katalanen waren von den Madrilenen traditionsgemäß mit einem Spalier empfangen worden, weil sie bereits vor dem Spiel als neuer Meister festgestanden hatten. „Atlético stand 90 Minuten Spalier“, witzelte das Sportblatt „Marca“ über die eklatanten Abwehrfehler der Rot-Weißen. Mit dem Erfolg kann Barça noch den Rekord von 100 Punkten einstellen, den Real Madrid im Vorjahr erreicht hatte. Dazu müssten die Blau-Roten aber ihre drei noch ausstehenden Spiele gewinnen.