Millionen-Team macht Ligue 1 zum PSG-Spektakel - Geht Ibra?

Paris (dpa) - „Ici c'est Paris“ - der Kampfruf der PSG-Anhänger („Hier ist Paris“) lässt sich in der laufenden Saison zum Verdruss vieler französischer Fußballfans auf das ganze Land ausdehnen.

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Die Ligue 1 kennt seit Monaten nur ein alles beherrschendes Team: Paris St. Germain.

Die Elf um Starstürmer Zlatan Ibrahimovic manifestiert ihre Ausnahmerolle mit dem Meistertitel Wochen vor Saisonende. Zwar stehen noch acht Spiele aus, doch der Vorsprung von 25 Punkten ist für den aktuellen Zweitplatzierten AS Monaco nicht mehr aufzuholen. Den Titel sicherte sich PSG am Wochenende standesgemäß: Schlusslicht ES Troyes AC blieb beim 9:0-Sieg lediglich eine Statistenrolle. Die PSG-Dominanz wird jenseits der Hauptstadt auch als Langeweile empfunden. Als Grund des Erfolgs wird dabei immer wieder auf die Millionen verwiesen, die der katarische PSG-Eigner Qatar Sports Investments unablässig gen Paris pumpt.

Mit etwa 500 Millionen Euro ist das PSG-Jahresbudget sogar noch größer als der zusammengefasste Etat aller Nächstplatzierten in der französischen Finanztabelle: Olympique Lyon rechnet mit 170 Millionen, der AS Monaco kann 130 Millionen verplanen, bei Olympique Marseille sind es 125 Millionen Euro.

Doch der Blick aufs Geld scheint zu einfach. Einige französische Experten weisen darauf hin, dass Vereine wie etwa Atlético Madrid mit einem vergleichbaren Budget wie Lyon oder Marseille auch international überzeugen können.

Nach dem nun vierten Titel in Serie hat die erfolgsverwöhnte PSG-Elf noch aktuelle Pläne für weitere Triumphe. Der aus Katar stammende PSG-Präsident Nasser al-Khelaïfi macht klare Vorgaben: „Die Saison ist nicht vorbei.“ Der Geldgeber will weitere Titel sehen, gerade international machte PSG in den vergangenen Jahren immer wieder in entscheidenden Momenten schlapp.

In dieser Spielzeit blickt deswegen wieder alles auf die Champions League. Nach einem Sieg gegen Chelsea steht PSG dort bereits im Viertelfinale. Bei den beiden Spielen in Paris und London hieß der Schütze des jeweils entscheidenden Treffers wie so oft: Zlatan Ibrahimovic.

Der inzwischen 34 Jahre alte Schwede bereitet seinem Verein im Moment allerdings akutes Kopfzerbrechen. Sein Vertrag endet im Juni. Clubs aus der englischen Premier League sollen ihr Interesse angemeldet haben. Der Torgarant selbst lässt seinen Verbleib bei Paris St. Germain demonstrativ offen.

„Nach aktuellem Stand der Dinge werde ich nächste Saison nicht bei PSG sein“, sagte er am Sonntag dem TV-Sender BeIN Sports. Bis zum Ende der Saison will Ibrahimovic noch alles geben für Paris. Für alles Weitere hatte der als überaus selbstbewusst bekannte Star einen Scherz bereit: „Ich glaube nicht, dass sie den Eiffelturm durch meine Statue ersetzen können. Aber wenn sie das schaffen, bleibe ich. Versprochen.“