Monaco weiter auf millionenschwerer Einkaufstour
Paris (dpa) - Dem AS Monaco ist der nächste Transfercoup gelungen. Nach James Rodriguez, Joao Moutinho und Ricardo Carvalho verpflichtete der milliardenschwere Clubbesitzer Dmitri Ribolowlew nun auch noch Stürmerstar Radamel Falcao von Atlético Madrid.
Der Kolumbianer habe einen Fünfjahresvertrag unterschrieben, teilte der französische Erstliga-Aufsteiger mit. 60 Millionen Euro soll Monaco laut Medien für den 27-Jährigen nach Madrid überweisen. Das ist ein Rekord für die Ligue 1.
„Es ist eine Ehre, einen der besten Spieler der Welt in unserem Team zu haben“, sagte Ribolowlew. Auf Twitter freute sich Falcao auf die „neue Herausforderung“. Ganz aus dem Häuschen war Trainer Claudio Ranieri. „Als die Funktionäre mir gesagt haben, dass sie Falcao holen wollten, habe ich gesagt: Das ist ein Topspieler, schnell, mit Teamgeist und vor allem ein Supertorjäger. Und dazu wird seine Präsenz andere gute Profis hierher locken“, sagte der Italiener.
Dabei ist Falcao zwar der prominenteste, nicht aber der erste Hochkaräter, der vom siebenfachen französischen Meister in den knapp drei Wochen seit dem Aufstieg angeheuert wurden. Die Monegassen hatten sich zuvor bereits für insgesamt 70 Millionen Euro die Dienste des Kolumbianers Rodriguez (21) und des Portugiesen Moutinho (26) vom FC Porto gesichert. Abwehr-Routinier Carvalho (35) von Real Madrid zieht ablösefrei an die Côte d'Azur.
In Verbindung mit Monaco werden dazu unter anderem auch Carlos Tévez (Manchester City) und Barcelona-Torwart Víctor Valdés gebracht. Aber auch die französischen Nationalspieler Jérémy Ménéz und Mamadou Sakho (beide PSG) sowie Mapou Yanga-Mbiwa und Mathieu Debuchy (beide Newcastle) sowie der vereinslose Ex-Barcelona-Profi Eric Abidal.
Nachdem er den FC Porto 2011 fast im Alleingang zum Europa-League-Titel geschossen und dabei mit 17 Treffern einen 15 Jahre alten Tor-Rekord von Jürgen Klinsmann gebrochen hatte, war Falcao vor zwei Jahren nach Madrid gewechselt. In zwei Spielzeiten erzielte der tiefreligiöse Mann, der als Kind eigentlich Baseball-Spieler werden wollte und vom Papa nach dem früheren brasilianischen Nationalspieler Falcao getauft wurde, 70 Treffer für Atlético. Sein bisheriger Trainer Diego Simeone versichert: „Nach oben hat er keine Grenzen. Er kann viel besser werden. Er ist ein toller Mensch, superehrgeizig.“
Die nächste Saison der Ligue 1 verspricht ein „Neureichen-Duell“ zwischen der Association Sportive und Meister Paris Saint-Germain, das seit 2011 von Ölscheichs aus Katar geführt wird und prompt den ersten Ligatitel seit 1994 holte. Und auch ein Duell zwischen Falcao und Torschützenkönig Zlatan Ibrahimovic winkt. Aber die wenigsten in Frankreich freuen sich drauf. Im Gegenteil: In der „Grande Nation“ werden die Steuervorteile des Fürstentums angeprangert. Einige Rivalen um den sechsfachen Meister Girondins Bordeaux drohen sogar mit Boykott.
Eine Verordnung der Profiliga (LFP), wonach AS entweder den Sitz nach Frankreich verlegen oder aber zur Kompensation der Steuervorteile eine Sonderzahlung von 200 Millionen Euro leisten muss, wies Ribolowlew energisch zurück. Er werde notfalls gerichtlich dagegen vorgehen, so der Russe. Mit einem geschätzten Vermögen von 9,5 Milliarden Dollar, mit dem er Platz 119 in der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt belegt, hat er die nötigen Mittel.