Mustafi nach „Super“-Premierenjahr: „Job erledigt!“
Valencia (dpa) - „Job erledigt!“, bilanzierte Weltmeister Shkodran Mustafi zufrieden auf seiner Facebook-Seite. Mit dem FC Valencia hatte der deutsche Fußball-Nationalspieler in seinem ersten Jahr in Spanien soeben die Qualifikationsrunde für die Champions League erreicht.
Unmittelbar nach dem Sieg gegen den Erstliga-Absteiger UD Almería verkündete er seinen neuen Fahrplan. „Jetzt ist mein Ziel, erstmal die Seele baumeln zu lassen, weil ich ein paar Jahre keinen Urlaub mehr gemacht habe. Jeden Sommer war irgendwas los bei mir“, sagte der 23-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.
In der Tat hatte Mustafi in den vergangenen Jahren zur Sommerzeit wenig Gelegenheit, mal auszuspannen. Im Sommer 2013 trat er mit der U21 bei der Europameisterschaft in Israel an. Ein Jahr später begann sein rasanter Aufstieg: Nationalelf-Nominierung, WM-Titel, Wechsel nach Spanien. Das erste von vertraglich vereinbarten fünf Jahren beim siebenfachen spanischen Pokalsieger lief für den im nordhessischen Bebra aufgewachsenen Mustafi nach eigenem Bekunden „super“.
Mit seinem Ex-Verein Sampdoria Genua spielte er in Italien meist gegen den Abstieg, in Valencia ist das nun anders. „Das Erreichen der Quali ist für mich eine Erleichterung, weil so ein Schritt in ein neues Land, eine neue Liga, zu einer Mannschaft, die sehr ambitioniert Fußball spielt, nicht immer ganz einfach ist“, sagt Mustafi. Dazu kamen die gewachsenen Ansprüche an ihn: „Das hat alles seine Vor- und Nachteile. Da verlangen die Leute viel von dir, andererseits gibt der WM-Titel dir auch Selbstvertrauen.“
Allerdings profitierte der junge Defensivmann dabei bereits von umfangreicher internationaler Erfahrung. Vor dem Wechsel zum damaligen Zweitligisten Genua, mit dem er den Aufstieg schaffte, war Mustafi bereits knapp drei Jahre beim FC Everton angestellt. In der Premier League hatte er sich aber nie durchsetzen können.
„Ich hab' überall ein bisschen was anderes mitgenommen. In jedem Land wird anders Fußball gespielt und ich habe mich in jedem Land weiterentwickelt“, sagt Mustafi. Sei er in Genua noch viel im taktischen Bereich geschult worden, komme in Spanien nun das Fußballerische dazu. „Die spanische Liga hat nach meinen bisherigen Erfahrungen das höchste Niveau“, resümiert Mustafi, der sich gegen Gegner wie Cristiano Ronaldo und Lionel Messi durchsetzen muss.
„Spaß macht das nicht unbedingt immer. Aber es ist für mich natürlich eine Riesenentwicklung“, sagt er. „Man hat überall Spieler, die jeden kleinen Fehler bestrafen. Ich lerne sehr viel hier in der Liga.“
Bundestrainer Joachim Löw wird seine Entwicklung beobachtet haben. An diesem Dienstag nominiert er seinen Kader für die Testpartie gegen die USA am 10. Juni in Köln und drei Tage später in der EM-Qualifikation in Faro gegen Gibraltar. Mustafi hofft auf seine Länderspiele acht und neun. „Ich bin immer froh, wenn ich eingeladen bin und versuche mich da zu empfehlen“, sagt er.