Nach Gewalt vor Finale: Italien diskutiert Konsequenzen
Rom (dpa) - Nach den Schüssen vor dem Pokalfinale in Rom diskutiert der italienische Fußball über die Konsequenzen aus der Gewalt. „Wir brauchen jetzt ein großes Nachdenken, das das ganze Land einbezieht“, forderte Nationaltrainer Cesare Prandelli.
„Die Stadien müssen Ort eines konstruktiven Zusammenseins sein, nicht der Bedrohungen.“ Innenminister Angelino Alfano und der Präsident des italienischen Fußball-Verbands, Giancarlo Abete, hatten bereits am Sonntag die Möglichkeit lebenslanger Stadionverbote ins Gespräch gebracht.
Unterdessen hat der vor der Partie am Samstag durch Schüsse schwer verletzte Neapel-Fan eine achtstündige Operation gut überstanden. Dem 30-Jährigen gehe es besser, berichtete seine Familie. Allerdings besteht die Gefahr, dass der Mann querschnittsgelähmt bleibt. Gegen einen Ultra des AS Rom wird weiter wegen des Verdachts auf versuchten Mord ermittelt. Insgesamt wurden bei den Krawallen vor der Partie zwischen dem SSC Neapel und dem AC Florenz zehn Menschen verletzt.
„Wir denken zum Beispiel darüber nach, den Clubs die Möglichkeit zu geben, gegen einige Fans lebenslange Stadionverbote zu verhängen“, sagte Abete. Alfano ergänzte: „Fünf Jahre plus fünf weitere Jahre bei einem Rückfall reichen nicht mehr aus. Es müssen mindestens zehn Jahre sein, aber auch Stadionverbote auf Lebenszeit sind möglich.“