Nach Hulk-Auftritt: Poldi kehrt in Arsenal-Kader zurück
London (dpa) - Aus dem Weihnachtsessen machten die Fußball-Stars des FC Arsenal eine Kostümparty. Per Mertesacker erschien diese Woche als Piraten-Kapitän Jack Sparrow, Lukas Podolski verkleidete sich als unglaublicher Hulk und Mesut Özil kam als Superman.
Nach drei Partien ohne Sieg dürfte diese Gaudi für den Spitzenreiter der englischen Premiere League eine willkommene Abwechslung gewesen sein. Im Duell mit dem Tabellendritten FC Chelsea am Montag könnten die Kicker aus Nord-London zudem einige der Fähigkeiten ihrer verkörperten Super-Helden gut gebrauchen. Rechtzeitig zum Derby meldete sich beim ins Schlingern geratenen Tabellenführer aber wenigstens Podolski zurück.
Nach mehr als drei Monaten steht der deutsche Nationalspieler damit erstmals wieder zur Verfügung, wenn die deutsche Außenstelle auf der Insel zum brisanten Match gegen die Mannschaft um den ehemaligen Leverkusener André Schürrle antritt. „Es ist ein großer Schub, ihn wieder dabei zu haben. Denn er kann in großen Spielen Tore schießen. Er ist eiskalt und ein großartiger Spieler“, sagte Arsenal-Coach Arsène Wenger über das mögliche Comeback des Ex-Kölners. Er werde zwar noch etwas Zeit brauche, bis er wieder der Alte ist, aber Tore könne er bereits schießen.
Ende August hatte sich Podolski im Champions-League-Playoffspiel gegen Fenerbahce Istanbul einen Muskelbündelriss im Oberschenkel zugezogen und war seitdem ausgefallen. Verzichten muss Wenger dagegen auf den verletzten Laurent Koscielny und den gesperrten Jack Wilshere.
Nach der 3:6-Pleite bei Manchester City am vergangenen Wochenende könnten die Nord-Londoner vor Weihnachten die Tabellenführung verlieren. Noch hat der Club mit 35 Zählern zwei Punkte Vorsprung auf den FC Liverpool und Chelsea (beide 33). Liverpool erwartet am Samstag Aufsteiger Cardiff City an der Anfield Road, Chelsea kommt zum Topspiel des 17. Spieltags ins Emirates-Stadion. Bei einem Sieg der Blues könnte auch der Vierte Manchester City (32) nach Punkten mit dem kommenden Champions-League-Gegner des FC Bayern München gleichziehen.
Wenger spielte die Bedeutung des Duells mit Chelsea und Coach José Mourinho herunter. „Für mich ist jedes Spiel gleich. Das wichtigste ist, dass wir wieder auf die Siegerstraße zurückkehren“, meinte der Franzose. Er gab zu, dass die jüngsten Resultate enttäuschend gewesen seien. Besonders die sechs Gegentore bei ManCity hatten ihn getroffen. „Aber diese Ergebnisse haben unsere Moral nicht beschädigt“, meinte er kämpferisch.
Trotz des tollen Saisonstarts hatten sich die Kritiker nach dem Remis gegen Everton und den beiden Niederlagen in Neapel und Manchester wieder zu Wort gemeldet und Arsenal die Qualitäten abgesprochen, bis zum Ende der Runde mit den anderen Titelkandidaten Schritt halten zu können. Zuletzt hatte Arsenal auch gegen Chelsea nicht überragend ausgesehen. „Wenn ich mich erinnere, haben wir gegen Arsenal immer gut gespielt und deswegen gute Resultate gehabt“, sagte Mourinho am Freitag. Bei Arsenal wird es Zeit für den Auftritt einiger Super-Helden.