"Die Tore waren natürlich wichtig. Für mich - aber vor allem waren sie wichtig für Real Madrid, weil sie zum Sieg geführt haben“, sagte Özil, der wegen seiner oft unbeständigen Leistungen in dieser Saison schon viel Kritik in Spanien hatte einstecken müssen. „Innerhalb des Vereins und auch bei den Fans spüre ich großes Vertrauen“, betonte er selbst dagegen.
Von Kritik konnte nach dem Spiel in Valladolid keine Rede sein. „Özil hat Real Madrid aus den Klauen eines hervorragend spielenden Gegners befreit“, schrieb die Madrider Zeitung „El País“. Der Deutsche habe gezeigt, „dass er das Genie ist, das wir alle von ihm erwarten“, schwärmte das Sportblatt „Marca“, das die jüngste Kritik an dem Ex-Bremer als „Demagogie“ und „Vorurteile“ zurückwies.
Titelverteidiger Real drohte in Valladolid lange Zeit eine weitere Auswärtsniederlage. Der Liga-Siebte ging bereits in der sechsten Minute durch ein Tor des Angolaners Manucho Goncalves nach einem Eckball des ehemaligen Herthaners Patrick Ebert in Führung. Nachdem Karim Benzema sechs Minuten später der Ausgleich gelungen war, traf erneut der Afrikaner zum 2:1 für die Gastgeber (29.).
Dann sorgte Özil für die Wende. Nach einer Ablage von Benzema gelang ihm mit einem herrlichen Tor kurz vor der Pause der erneute Ausgleich. 18 Minuten vor dem Ende traf der Deutsche mit einem genialen Freistoß zum 3:2. „Dieser Kurvenschuss war perfekt und nicht haltbar, einfach unvergesslich“, schrieb „El Mundo“. Es war bereits Özils viertes Tor in den vier letzten Ligaspielen. „El País“ war begeistert vom Auftritt des Deutschen: „Özil hat sein enormes Potenzial unter beweis gestellt. Mit seiner Zauberei hat er sein Team aus dem Abgrund gezogen.“