Özil und Mertesacker im Cup-Halbfinale mit Glückslos

London (dpa) - Per Mertesacker wagte noch auf dem Rasen ein Tänzchen mit seinem Mannschaftskollegen Aaron Ramsey. Mesut Özil jubelte bei Twitter: „Wembley, wir kommen wieder!“.

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Nach dem 2:1 (1:1) im Viertelfinale des englischen FA-Cups bei Manchester United war die Stimmung bei den beiden deutschen Fußball-Weltmeistern und dem FC Arsenal famos. Für die Gunners war es der erste Erfolg in Old Trafford seit 2006. Jetzt wollen sie erneut nach dem Pokal greifen.

Gekrönt wurde der 28. Halbfinaleinzug im Duell der Rekordchampions durch die spätere Auslosung: Am 18. oder 19. April trifft der Titelverteidiger im Londoner Wembleystadion auf Zweitligist FC Reading oder Drittligist Bradford City. Im zweiten Semifinale erwartet Aston Villa ebenfalls im englischen Fußball-Tempel Premier-League-Kontrahent FC Liverpool oder Zweitligist Blackburn Rovers.

Arsenal-Coach Arsène Wenger warnte trotz der vermeintlich leichten Aufgabe davor, den kommenden Gegner zu unterschätzen und bereits an das Endspiel am 30. Mai zu denken. „Im vergangenen Jahr hatten wir im Halbfinale auch eine knifflige Aufgabe. Damit sollten wir wieder rechnen“, sagte der Franzose.

Auf dem Weg zum FA-Cup-Sieg 2014 hatte Arsenal Zweitligist Wigan Athletic erst im Elfmeterschießen bezwungen. Auch speziell an Chelsea-Bezwinger Bradford hat der Coach keine guten Erinnerungen. Vor zwei Jahren warf der Außenseiter seinen Verein im Viertelfinale des Liga-Pokals aus dem Rennen. „Wir sind gut beraten, wenn wir uns nur auf das nächste Spiel konzentrieren“, unterstrich Wenger.

Der Erfolg beim einmal mehr enttäuschenden Rekordmeister, den ausgerechnet der frühere United-Stürmer Danny Welbeck mit dem Siegtreffer zum 2:1 sicherstellte, soll Arsenal für die nächsten Aufgaben Aufwind geben - besonders für das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League beim AS Monaco in der kommenden Woche. Nach dem peinlichen 1:3 im Hinspiel stehen die Engländer in der Königsklasse vor dem Aus. „Ich glaube, der Halbfinaleinzug gibt uns Moral für die schwere und wichtige Aufgabe in Frankreich“, meinte Wenger.

Doch auch in der heimischen Liga darf sich Arsenal kaum noch einen Ausrutscher leisten. Das Ziel ist die erneute Champions-League-Qualifikation. Derzeit liegen Mertesacker & Co. als Tabellendritter zwar gut im Rennen. Die Konkurrenz ist aber dicht beisammen. Möglicherweise wirkt sich der Erfolg in Manchester aber auch auf die Meisterschaft aus. Während Arsenal am Wochenende mit breiter Brust in das Heimspiel gegen West Ham United gehen kann, liegen die Red Devils am Boden.

Für den Rekordmeister war der FA-Cup die letzte Titelchance in dieser Saison. Die Baustellen von Coach Louis van Gaal werden nicht weniger. Besonders die schlechte Verfassung von Angel Di María oder Radamel Falcao bereitet den Anhängern große Sorgen. Torjäger Falcao saß zunächst auf der Bank, Di María sah wegen Protestierens nach einer angeblichen Schwalbe Gelb-Rot. Am Montag dürften sich die Fans gewünscht haben, der ehemalige Bayern-Trainer hätte - statt teure Stars zu kaufen - einfach Welbeck zu behalten, der in einen zu kurzen Rückpass sprintete und zum Siegtor für Arsenal einschob.