Platini fordert Visaerleichterungen für Fußball-EM

Moskau (dpa) - Vor der Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine hat UEFA-Präsident Michel Platini die beiden Gastgeberländer zu einfacheren Visa-Regeln aufgefordert.

„Wir brauchen irgendeine Vereinbarung zwischen der Ukraine und Polen, um Probleme für die Fans zu vermeiden.“ Das sagte Platini, der Chef des Europäischen Fußballverbandes (UEFA), nach Angaben der Agentur Interfax bei einem Treffen mit dem russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin in St. Petersburg. Auch der Boss des Weltfußballverbandes (FIFA), Joseph Blatter, nahm daran teil.

Die Initiative soll offenbar vor allem Fans der Ukraine und von Russland unterstützen, die für die Einreise in das EU-Land Polen ein Visum benötigen. Deutsche brauchen für einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen in der Ukraine im Laufe von 180 Tagen keine Einreiseerlaubnis. Das einzige Teilnehmerland, dessen Spieler und Fans ein Visum für die Ukraine vorweisen müssen, ist Kroatien.

Es gebe nach wie vor einige organisatorische Probleme, vor allem in der Ukraine, sagte Platini. Die Infrastruktur stehe aber bereit, und das Turnier werde wie geplant stattfinden. In der Visafrage lobte er Russland, das zum Champions-League-Finale 2008 zwischen Manchester United und dem FC Chelsea in Moskau Zehntausende britische Fans allein gegen Vorlage der Eintrittskarte bis zu drei Tage ins Land gelassen hatte. „Natürlich wären wir unseren polnischen Freunden sehr dankbar, wenn sie das für unsere Fans während der EM genauso handhaben würden“, sagte Putin.