Portugal: Erstligist Leiria zieht sich zurück
Lissabon (dpa) - Der hoch verschuldete portugiesische Fußball-Erstligist União Leiria hat sich zwei Runden vor Ende der Meisterschaft vom Spielbetrieb zurückgezogen. „Das ist nun wirklich das Ende, es gibt nichts mehr zu machen“, sagte Clubpräsident Mário Cruz am Freitag.
Dem Verein, der 2007/08 noch am UEFA-Pokal teilnahm, hat nicht mehr genug Profis. Die meisten Spieler hatten bereits vergangene Woche ihre Verträge wegen den seit über vier Monaten ausbleibenden Gehaltszahlungen gekündigt. Der Tabellenletzte war deshalb schon am vergangenen Sonntag daheim gegen den CD Feirense mit nur mit acht Spielern angetreten und mit 0:4 untergegangen.
Mit großer Enttäuschung reagierte der Präsident des National-Verbandes FPF, Fernando Gomes. „Das ist sehr schlecht für den portugiesischen Fußball und dessen Image“, sagte er. Der Fußball habe in Portugal in jüngster Zeit mit den finanziellen Problemen mehrerer Clubs ein sehr schlechtes Bild abgegeben, räumte er ein. Er wolle aber alles tun, um „ein für alle Mal die Geißel der ausbleibenden Gehaltszahlungen zu beenden“. „Eine Schande für unseren Fußball“, hatte ein TV-Kommentator schon nach dem letzten Leiria-Spiel geklagt.
Beim 1966 gegründeten União Leiria hatte zwischen 2002 und 2005 der frühere Werder-Bremen-Stürmer Hugo Almeida gespielt. Auch der aktuelle Real-Madrid-Coach José Mourinho hatte in der 100 Kilometer nördlich von Lissabon gelegenen Stadt für União (2001/02) gearbeitet. Der größte internationale Erfolg des Vereins war das Erreichen des UI-Cup Finales 2004/05, das man gegen den OSC Lille verlor.