Präsident des FC Sevilla muss ins Gefängnis
Madrid (dpa) - Präsident José María del Nido vom spanischen Fußball-Erstligisten FC Sevilla muss wegen seiner Verwicklung in einen Finanzskandal ins Gefängnis. Spaniens Oberster Gerichtshof verurteilte den Clubchef zu sieben Jahren Haft.
Nach dem veröffentlichten Urteil sahen die Madrider Richter es als erwiesen an, dass der Angeklagte der Stadtverwaltung des Nobelbadeorts Marbella als Rechtsanwalt falsche Rechnungen ausgestellt und Millionensummen an Steuergeldern kassiert hatte.
Gegen das Urteil kann keine Berufung eingelegt werden. Die Unregelmäßigkeiten stammen aus der Zeit, in der der einstige Vereinschef von Atlético Madrid, Jesús Gil, Bürgermeister in Marbella war und der Ort als „Europas Hauptstadt der Korruption“ für Schlagzeilen sorgte. Der Bürgermeister-Nachfolger des 2004 gestorbenen Gil, Julián Muñoz, muss wegen Plünderung der Stadtkasse ebenfalls sieben Jahre in Haft.
Del Nido und Muñoz waren vor zwei Jahren bereits in erster Instanz zu je siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Dennoch blieb Del Nido Vereinspräsident des UEFA-Pokalsiegers von 2006 und 2007. Nun wird er sein Amt beim FC Sevilla abgeben müssen, weil nach der erneuten Verurteilung eine Inhaftierung nicht mehr abzuwenden ist.