Nach vierter ManU-Niederlage: Coach Moyes in der Kritik
London (dpa) - Die Kritik war verheerend. Vor allem für Coach David Moyes gab es nach dem 0:1 (0:0) des englischen Fußball-Meisters Manchester United gegen den FC Everton in der Premier League nichts zu lachen.
Die „Sun“ nannte den Trainer „Trottel“. Die „Daily Mail“ schrieb am Donnerstag, dass der „Honeymoon“ zwischen dem Schotten und seinem neuen Club nun endgültig beendet sei. Immerhin habe der 50-Jährige seine mittlerweile vierte Niederlage ausgerechnet beim Rendezvous mit seinem Ex-Club hinnehmen müssen.
Elfmal hatte Moyes als Everton-Coach im Old Trafford nicht gewinnen können. Nun musste er zusehen, wie sein Nachfolger Roberto Martinez dieses Kunststück bereits im ersten Anlauf gelang. Es war der erste Auswärtssieg der Toffees bei United seit 1992.
Dies dürfte den ehrgeizigen Coach noch mehr verletzt haben, als die lauten Schmährufe der Anhänger der Gäste. Während die nach dem Tor von Bryan Oviedo in der 86. Minute feierten, blieb Moyes als trauriger Verlierer zurück. Am Tag danach wurde er noch einmal gedemütigt. Diesmal von der englischen Presse. „Moyes hat elf Jahre lang versucht, Everton zu einem Sieg im Old Trafford zu verhelfen - jetzt hat er es geschafft“, höhnte die „Sun“ und meinte, das Titelrennen sei für ManUnited bereits beendet.
Zwar warnten Moyes' Kollegen Arsène Wenger und Jose Mourinho davor, den Rekordmeister bereits abzuschreiben. Moyes selbst gestand ein, dass die Titelambitionen seines Vereins im ersten Jahr nach der Ära von Sir Alex Ferguson zumindest in weiter Ferne sind. Auf Spitzenreiter FC Arsenal hat der Club auf Platz neun bereits zwölf Zähler Rückstand. „Wenn wir zurückkommen wollen, müssen wir eine Menge Spiele gewinnen und großartigen Fußball spielen“, meinte Moyes. Am Samstag kommt Newcastle United. Dabei wird zu allem Überfluss Wayne Rooney nach seiner fünften Gelben Karte fehlen. Auch der Einsatz des noch immer angeschlagenen Robin van Persie ist fraglich.
Bei Arsenal läuft hingegen weiter alles nach Plan. Ersatzstürmer Nicklas Bendtner (2.) und Mesut Özil (47.) sorgten mit ihren Toren für einen 2:0-Pflichtsieg gegen Aufsteiger Hull City. „Wenn sogar Bendtner trifft, muss man Arsenal wirklich ernst nehmen“, twitterte der frühere englische Nationalspieler Gary Lineker. Der dänische Mittelstürmer hatte zuletzt im Dezember 2010 in der Premier League für die Gunners getroffen. Zum letzten Mal hatte der zwischenzeitlich verliehene Akteur zuvor vor 1005 Tagen in der Startelf von Wenger gestanden.