Präsident von Portugals Pokalsieger muss ins Gefängnis
Lissabon (dpa) - Der Präsident des portugiesischen Fußball-Pokalsiegers Académica de Coimbra muss für sechseinhalb Jahre ins Gefängnis. José Eduardo Simões sei vom Berufungsgericht in Coimbra wegen Korruption und Machtmissbrauchs verurteilt worden.
Dies berichteten Medien unter Berufung auf Simões Anwalt Rodrigo Santiago. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft habe das Gericht eine im März 2011 in erster Instanz ausgesprochene Strafe von vier Jahren und sieben Monaten erhöht, hieß es.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Simões seine Doppelfunktion als Städtebaudirektor und Vereinschef in Coimbra ausgenutzt habe, seinem Club finanzielle Vorteile in Höhe von 364 000 Euro zu verschaffen. Als Gegenleistung für Begünstigungen habe er von Immobilienhändlern Spenden für den Traditionsverein Académica Coimbra gefordert, hieß es. Gemäß Urteil muss der finanziell angeschlagene Club nun auch noch einen Teil der Spenden (200 000 Euro) an den Staat überweisen.
Académica, mit 125 Jahren der älteste unter den im Profifußball noch aktiven portugiesischen Vereinen, hatte am Mitte Mai 73 Jahre nach seinem ersten und bisher einzigen Titel überraschend den Landespokal geholt. Der Außenseiter setzte sich in Lissabon im Finale gegen Sporting Lissabon mit 1:0 durch. In der Saison 1938/39 hatte die Elf aus der Stadt, die 200 Kilometer nördlich von Lissabon liegt, die erste Ausgabe des portugiesischen Pokals gewonnen.