Ranieri soll Orden erhalten - Mutter stolz

Rom (dpa) - Nach dem sensationellen Titelgewinn von Leicester City in der englischen Premier League will Italiens Regierungschef Matteo Renzi Trainer Claudio Ranieri einen Verdienstorden verleihen. Die 96-Jährige Mutter Renata Ranieri ist froh, denn „jetzt können wir uns entspannen.“

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Renzi sagte dem Radiosender RTL 102.5: „Ich werde Staatspräsident Sergio Mattarella einen Ehrenorden für Claudio Ranieri vorschlagen, um einen großen Italiener mit einer kleinen Geste zu würdigen.“ Er lobte den Triumph des Überraschungsteams Leicester in der englischen Fußball-Meisterschaft als „unglaublichen“ Erfolg.

Ranieri habe „eine wunderschöne Botschaft an unser Land“ geschickt, indem er gezeigt habe, dass man immer an seine Träume glauben müsse. Trainer-Oldie Ranieri, der als griechischer Nationalcoach 2014 entlassen worden und auch bei seinen zahlreichen Stationen in Italien ohne Meistertitel geblieben war, wurde nach dem Sensations-Erfolg mit Leicester sowohl in England als auch in seinem Heimatland gefeiert.

In Italien werden jedes Jahr Dutzende Menschen für ihre besonderen Verdienste vom Staatspräsidenten mit einem Ehrenorden ausgezeichnet, der mit dem deutschen Bundesverdienstkreuz vergleichbar ist.

Die Mutter von Ranieri ist nach dem großen Triumph ihres Sohnes voller Stolz. „Ich habe angefangen zu weinen. Mit Claudio habe ich erst später gesprochen. Er hat sich sehr gefreut, wie wir alle“, sagte sie der Zeitung „La Repubblica“ über die ersten Minuten nach dem Gewinn des Meistertitels.

„Jetzt bekommt er Komplimente aus aller Welt. Ich danke allen“, sagte die alte Dame, bei der Ranieri am Montag noch zum Mittagessen gewesen war. Den sensationellen Titelgewinn seines Teams durch das 2:2 des FC Chelsea bei Tottenham Hotspur erlebte der Italiener im Flugzeug. „Er war ganz gelassen. Nach zwei Stunden ist er zum Flughafen gefahren, um nach England zurückzukehren“, sagte Renata Ranieri.

Mit dem Meistertitel für ihren Sohn hätte sie zu Beginn der Saison nicht gerechnet, gab sie zu. „Er hat diese Spieler gefunden, sehr starke Jungs. Er hat mir gesagt, dass sie immer wie echte Profis trainiert haben“, berichtete sie. In England fühle sich ihr Sohn sehr wohl. „Dort hat er sich wiedergefunden“, sagte sie. „In Rom wurde er meiner Meinung nach nicht mit Respekt behandelt.“