Rassismusvorwurf gegen Nigerias Nationalcoach Keshi
Zürich (dpa) - Der Fußballverband von Malawi hat sich bei der FIFA wegen rassistisch aufgefasster Äußerungen von Nigerias Nationaltrainer Stephen Keshi über ihn beschwert.
Keshi soll Malawis belgischen Trainer Tom Saintfiet in einer afrikanischen TV-Show als „weißen Kerl“ bezeichnet haben, der von Afrika nichts verstehe und zurück nach Belgien gehen solle.
Saintfiet hatte gesagt, er halte die nigerianische Stadt Calabar nicht für sicher genug, um im kommenden Monat Austragungsort des wichtigen WM-Qualifikationsspiels zwischen beiden Nationalteams zu sein. Keshi soll ihn daraufhin als „verrückt“ und „böse“ bezeichnet haben.
„Wir sind der Meinung, dass die rassistischen Aussagen von Herrn Keshi nicht akzeptabel sind“, wurde Generalsekretär Suzgo Nyirenda in einer Mitteilung des malawischen Verbandes zitiert.
Weltenbummler Saintfiet, in der Saison 2005/2006 kurzzeitig auch beim niedersächsischen Amateurclub BV Cloppenburg tätig, sagte der BBC: „Wenn ein Europäer so etwas über einen Afrikaner sagen würde, würdest du ein riesiges Problem bekommen. Ich bin gegen Rassismus in alle Richtungen.“ Wenn die FIFA ihren Kampf gegen Rassismus ernst meine, müsse sie es ernsthaft in beide Richtungen verfolgen.
Der Fußball-Weltverband wollte sich zu den Anschuldigungen ebenso wenig äußern wie der nigerianische Verband.