Real siegt 4:1 gegen Alavés Ronaldos 38. Dreierpack gegen Frust und Kritik
Madrid (dpa) - Seine Freude und Erleichterung teilte Cristiano Ronaldo sofort mit seinen Fans. Strahlend posierte der Portugiese beim Rückflug nach Madrid für ein Selfie mit Teamkollege Fabio Coentrao.
„Großartiger Sieg und wichtige drei Punkte“, schrieb der dreimalige Weltfußballer auf Twitter, nachdem er zuvor seinen 38. Dreierpack für Real Madrid beim 4:1-Sieg bei CD Alavés erzielt hatte. Nach seinem schlechtesten Saisonstart seit vielen Jahren mit nur zwei Liga-Toren entledigte sich „CR7“ seinem Frust und Ärger.
„Er war sehr wütend, weil er nicht traf. Aber jetzt ist er wieder glücklich“, sagte Teamkollege Marcelo. Beim 2:1-Sieg daheim gegen Athletic Bilbao war Ronaldo am letzten Wochenende sogar von den eigenen Fans ausgepfiffen worden und von Zeitungen als „Egoist“ beschimpft worden. Doch die Medien, die Ronaldo in den vergangenen Wochen noch heftig kritisiert und sogar den Beginn des Niedergangs des 31-Jährigen verkündet hatten, feierten den dreimaligen Weltfußballer am Sonntag in höchsten Tönen. „Ronaldo macht alles“, schrieb „El Mundo“, und die Madrider Sportzeitung „AS“ titelte: „Cristiano war wieder einmal der Lebensretter“.
In der Tat zeigte der Champions-League-Sieger mit Weltmeister Toni Kroos beim Neuling erneut eine mäßige Leistung. Deyverson (7.) hatte die Gastgeber vor 19 800 Zuschauern früh in Führung geschossen. Und obwohl Ronaldo (17./Foulelfmeter/33./88.) und Álvaro Morata (84.) am Ende für einen scheinbar lockeren Sieg sorgten und der Portugiese auch noch einen Strafstoß (79.) vergab, stand die Partie in der zweiten Hälfte zwischenzeitlich auf der Kippe. Real-Torwart Keylor Navas rettete sein Team mehrfach mit Paraden.
Trotz des Zittersieges ist der Champions-League-Gegner von Borussia Dortmund in der Primera División weiter souveräner Tabellenführer. Mit 24 Punkten aus zehn Spielen bauten die Schützlinge von Trainer Zinedine Zidane durch das 1:1 des FC Sevilla bei Sporting Gijon ihren Vorsprung als Tabellenführer weiter aus. Der Coach wiederholte sein Credo: „Wenn man Meister werden will, muss man leiden können.“
Der FC Sevilla fiel durch das Remis mit 21 Punkten von Platz zwei auf vier zurück. Mit einem diesmal unauffälligen Lionel Messi und trotz schwacher Gesamtleistung kletterte Titelverteidiger FC Barcelona auf Platz zwei. Vor dem zweiten Champions-League-Duell am Dienstag mit Manchester City und dem früheren Barça- und Bayern-Trainer Pep Guardiola bezwangen die Katalanen mit Nationaltorwart Marc-André ter Stegen das noch sieglose Schlusslicht FC Granada mit 1:0 und erhöhten ihr Punktekonto auf 22. Rafinha erzielte in der 48. Minute den einzigen Treffer der Partie. Reals Stadtrivale Atlético Madrid gewann 4:2 gegen den FC Málaga und hält als Dritter Anschluss an die Spitze.