Rooney: Symbolfigur der Krise bei ManUnited
London (dpa) - Für Wayne Rooney wird sein nächtlicher Party-Ausflug an Weihnachten teuer, die Ungereimtheiten mit Coach und Mentor Sir Alex Ferguson sind allerdings ausgeräumt.
Der Trainer von Manchester United verdonnerte seinen exzentrischen Stürmerstar nach einer weiteren Disziplinlosigkeit britischen Medienberichten zufolge zu einer Geldstrafe von rund 300 000 Euro. Das entspricht einem Wochenlohn des englischen Fußball-Nationalspielers. Zudem musste der 26-Jährige ein Sondertraining absolvieren.
Ferguson war verärgert, weil Rooney am zweiten Weihnachtsfeiertag zu später Stunde mit seiner Frau Colleen und den Teamkollegen Darron Gibson und Johnny Evans in einem Restaurant gesichtet worden war. Am folgenden Tag missfielen dann Rooneys Trainingsleistungen dem United-Coach. Ferguson strich den Torjäger daraufhin aus dem Kader für die Partie gegen die Blackburn Rovers (2:3) am 31. Dezember.
Am Neujahrstag konnte Rooney dann wieder lachen. Im Wagen seines Teamkollegen Michael Carrick verließ er das Trainingszentrum in Carrington und lächelte die Krise einfach weg. Nachdem er die „Horror-Show“ gegen den Tabellenletzten an Fergusons 70. Geburtstag am Samstag in einer Loge des Stadions Old Trafford mit versteinerter Miene verfolgt hatte, beorderte der Trainer ihn tags darauf zum Rapport. Ergebnis der Unterredung: Für die Partie am Mittwoch bei Newcastle United wurde Rooney, der mit seinem Verhalten nicht das erste Mal für nicht-sportliche Schlagzeilen sorgte, begnadigt.
„Es gibt kein Zerwürfnis zwischen Wayne und dem Trainer“, ließ Rooneys Management verlauten, „die Sache ist vergessen und Wayne steht im Kader für das nächste Spiel.“ Ferguson begründete die Rooney-Suspendierung mit dessen schlechter Trainingsform. „Wayne hatte die Woche über nicht trainiert“, sagte der Schotte knapp, „er ist jetzt wieder dabei und wird sich am Mittwoch zurückmelden.“
Gleichzeitig äußerte der Trainer-Oldie erste Zweifel an seiner Entscheidung, bis 2014 für United arbeiten zu wollen. „Ich denke, dass es unvermeidlich ist, dass die Fans sich die Frage stellen, ob ein 70 Jahre alter Mann diesen großen Verein noch führen kann“, schrieb Ferguson im Stadionmagazin.
Wayne Rooney indes sprach auf seiner Twitter-Seite von einem „guten Vorsatz für 2012“. Er wolle, so Rooney, das EM-Jahr „als Champion anfangen und es auch als Champion beenden“. Trotz des schnellen Friedensschlusses mit Ferguson wurde der 26-Jährige zur Symbolfigur der Situation bei Manchester United.
Hatte er im vergangenen Jahr mit einem Traumtor per Fallrückzieher gegen den Stadtrivalen City den Sturmlauf zur englischen Fußball-Rekordmeisterschaft eingeläutet, so steht Rooney vor der „Schlüsselwoche“ („The Sun“) mit der Premier-League-Partie in Newcastle und dem Pokalduell gegen Manchester City für die Stagnation bei den Red Devils.
„Der Vorfall ist ein ernsthafter Lapsus in einer Zeit, in der Rooney das Team unbedingt führen müsste und United unter einer Last von Verletzungen und Ausfällen ächzt“, schrieb der „Daily Mail“ und nahm Wayne Rooney damit als Führungsspieler in die Pflicht.