Russland will gekürzten WM-Haushalt wieder aufstocken
Moskau (dpa) - Nach mehreren Sparrunden will Gastgeber Russland sein Budget für die Fußball-WM 2018 Berichten zufolge wieder um 12,5 Milliarden Rubel (etwa 160 Mio. Euro) aufstocken. Das meldeten russische Agenturen unter Berufung auf einen Gesetzentwurf der Regierung.
Sportminister Witali Mutko erklärte jedoch der Fachagentur R-Sport zufolge, es handle sich lediglich um eine Umverteilung. Solche Prozesse gebe es fünf bis sechsmal im Jahr.
Wegen der schweren russischen Wirtschaftskrise hatte die Regierung ihre Mittel für die WM-Vorbereitung zuletzt um rund 30 Milliarden Rubel zusammengestrichen. Gespart werden soll unter anderem durch eine geringer Zahl an Sitzplätzen in Stadien sowie durch weniger neue Unterkünfte für das sportliche Großereignis. Damit sank das WM-Budget auf etwa 630 Milliarden Rubel (etwa 8 Mrd. Euro). Experten rechnen aber mit Gesamtkosten von mehr als 30 Milliarden Euro.
Der dauerhaft niedrige Ölpreis und der schwache Rubelkurs, der am 24. August einen Tiefstand seit Dezember erreichte, setzen den russischen Staatshaushalt massiv unter Druck. Beobachtern zufolge dürfte zudem die ungebrochene Korruption im größten Flächenstaat der Erde die Kosten für die WM in die Höhe treiben. Vom 14. Juni bis 15. Juli 2018 findet die WM in elf russischen Städten statt.