Saisonausklang mit Tor-Rekord für Ronaldo
Madrid (dpa) - Keine Meisterschaft und kein Champions-League-Sieg, aber immerhin ein Tor-Rekord: Superstar Cristiano Ronaldo von Real Madrid hat mit 40 Treffern in der Primera División die seit 60 Jahren geltende Bestmarke der spanischen Fußball-Legende Telmo Zarra übertroffen.
Der Torjäger von Athletic Bilbao hatte es 1950/51 auf 38 Tore gebracht. Der Mexikaner Hugo Sánchez von Real Madrid stellte diesen Rekord 1989/90 ein. „Cristiano überschreitet die heilige Marke“, titelte das Sportblatt „Marca“. Der Portugiese hatte am Vorabend beim Saisonausklang zwei Treffer zum 8:1 (2:1)-Sieg der „Königlichen“ über das Schlusslicht UD Almería beigesteuert. Nach einer Zählung von „Marca“ kommt „CR7“ gar auf 41 Saisontore, weil das Blatt auch einen von Pepe abgefälschten Schuss dem Torjäger anrechnet. „Ich bin bescheiden, ich gebe mich mit 40 Treffern zufrieden“, sagte Ronaldo.
Der Portugiese hatte Trainer José Mourinho kürzlich noch vorgeworfen, die Madrilenen zu defensiv spielen zu lassen. Der Coach erwiderte seinem Landsmann damals: „Wenn wir defensiv spielen, ist das allein wegen Dir, weil Du in der Abwehr nicht aushilfst.“ Über diesen Zwist der vergangenen Wochen witzelte nun „Marca“: „Für ein Team, das nicht auf Angriff spielt, sind 102 Saisontore keine schlechte Ausbeute.“ Die Madrilenen verpassten ihren Rekord von 107 Toren aus der Saison 1989/90 um fünf Treffer.
Manchester City soll nach britischen Presseberichten bereit sein, für Ronaldo eine Ablösesumme von 180 Millionen Euro zu bieten. Die Möglichkeit eines Wechsels wird in Spanien jedoch als gering eingestuft. Die „Königlichen“ wollen in der kommenden Saison unbedingt die Vorherrschaft des FC Barcelona brechen. Sie haben sich bereits mit Nuri Sahin (Borussia Dortmund) und Hamit Altintop (Bayern München) verstärkt.
Der seit zwei Wochen als Meister feststehende FC Barcelona gewann mit einer B-Elf beim FC Málaga 3:1 (1:1). Die Stars um Lionel Messi & Co wurden für das Champions-League-Finale am 28. Mai gegen Manchester United geschont.
Tiefe Niedergeschlagenheit herrscht bei der einstigen Fußball-Größe Deportivo La Coruña. Die Galicier, die vor zehn Jahren noch zu den stärksten Clubs in Europa gehört hatten, müssen zusammen mit UD Almería und Hércules Alicante den Weg in die 2. Liga antreten. Damit ging in La Coruña eine Ära zu Ende. „Super-Depor“ hatte in seiner großen Zeit einmal die spanische Meisterschaft (2000) und zweimal den Pokal (1995 und 2002) gewonnen, fünf Jahre in der Champions League gespielt und 2004 das Halbfinale erreicht.
Der Abstieg nach 20 Jahren in der Primera División wurde ausgerechnet mit einem 0:2 gegen den FC Valencia besiegelt. Die Valencianer hatten La Coruña 1994 den ersten Titelgewinn der Vereinsgeschichte vermasselt. Damals verpassten die Galicier die Meisterschaft, weil ihr Verteidiger Miroslav Djukic am letzten Spieltag gegen Valencia in der Schlussminute einen Elfmeter verschoss.