Schulterschluss - Brasilien und FIFA einig
São Paulo (dpa) - Sieben Monate vor Anpfiff des Confederation Cups haben Gastgeber Brasilien und der Fußballweltverband FIFA demonstrativ den Schulterschluss geübt.
Der nationale Fußballverband CBF, Brasiliens Zentalregierung, Bundesstaaten und Städte hätten gemeinsam mit der bedingungslosen Unterstützung der FIFA zusammengearbeitet, lobte der Präsident des lokalen WM-Komitees, José Maria Marin, in São Paulo. Dort findet am Samstag die Gruppenauslosung für den Confed Cup statt. Die Mini-WM im Sommer 2013 ist die Generalprobe für die WM zwölf Monate später.
FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke zeigte sich zufrieden mit der Teamarbeit und dem Verlauf der WM-Vorbereitungen. „Ja, es stimmt, es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber das ist normal. Wir werden aber das haben, was wir brauchen, um eine WM zu organisieren. Wir verstehen uns und sind auf gleichem Level“, sagte der Franzose, der in den vergangenen Tagen die WM-Städte Curitiba, Rio de Janeiro und São Paulo besuchte.
Ex-Stürmerstar Bebeto, der mit dem dreifachen Weltfußballer Ronaldo im Aufsichtsrat des lokalen WM-Komitees sitzt, betonte: „Die WM ist schon Wirklichkeit. Die Stadien sind praktisch fertig.“ Die Organisation einer WM sei aber eine komplexe Angelegenheit. „Ich hoffe, dass wir es schaffen, 2014 den erträumten sechsten WM-Titel zu holen.“
Mit einem Freikarten-Programm will der Fußball-Weltverband FIFA Menschen mit geringem Einkommen den Besuch von WM-Spielen 2014 in Brasilien ermöglichen. 50 000 Gratistickets gehen an sozial Bedürftige und Indios, teilte Jérôme Valcke am Mittwoch in Sao Paulo mit. Der FIFA-Generalsekretär überreichte als Symbol ein überdimensionales Ticket an Brasiliens Sportminister Aldo Rebelo. „Es ist nicht leicht für viele Menschen. Wir möchten den Indios und den Empfängern der Bolsa Familia dieses Geschenk machen“, sagte Valcke. Die Bolsa Familia ist ein Familien-Sozialprogramm im WM-Land. Für die Verteilung ist laut Valcke nun das Sportministerium verantwortlich.
Bereits zuvor hatte Valcke angekündigt, dass alle Arbeiter auf den zwölf Stadion-Baustellen je zwei Gratistickets bekommen sollen. Damit werde die große Tatkraft belohnt, mit der die Bauarbeiten vorangetrieben werden, sagte Valcke bei einer Besichtigung der Arena in Sao Paulo. Am 12. Juni 2014 wird dort die WM eröffnet. Dort sind allein 2200 Bauarbeiter im Einsatz. Im ganzen Land sind es laut FIFA bis zu 40 000. Mit der gleichen Aktion hatte der Weltverband bereits die Bauarbeiter für die WM-Stadien 2010 in Südafrika belohnt.
Valcke schloss mit dem Besuch in São Paulo seine Tour durch die WM-Städte Brasiliens ab. An einigen Spielorten war sein Fazit weniger positiv ausgefallen. Der Weltverband hatte sich erst kürzlich besorgt über die Bauverzögerungen an der Arena Pernambuco in Recife gezeigt, die Stadt im Nordosten Brasiliens aber dennoch als einen von sechs Spielorten für den Confederations Cup im Sommer 2013 bestätigt.