Scolari: Proteste gefährden Brasiliens WM-Chancen
Sao Paulo (dpa) - Brasiliens Fußball-Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari hat davor gewarnt, dass Proteste im Land des Gastgebers die Titelchancen seiner Mannschaft bei der WM gefährden könnten.
Zwar hätten seine Landsleute das Recht, gegen die Regierung zu demonstrieren und Verbesserungen zu verlangen, die Proteste kämen aber womöglich zu einem ungünstigen Zeitpunkt, sagte Scolari in einem Interview des Fernsehsenders Globo TV.
„Ich denke, dass die Proteste passieren können. Wenn sie friedlich sind, dann ist das Demokratie. Jeder hat das Recht, zu demonstrieren. Aber ich weiß nicht, ob dies die richtige Zeit ist“, erklärte Scolari. Erst in der Vorwoche hatte es im WM-Finalort Rio de Janeiro, wo 2016 auch die Olympischen Spiele stattfinden, gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Anwohnern eines Armenviertels und der Polizei gegeben.
Scolari, der den Rekordweltmeister 2002 zum Titel geführt hatte, beklagte zudem die schleppenden Vorbereitungen in seinem Heimatland und erklärte, dass er die Namen von 21 der 23 Spieler seines WM-Kaders bereits im Kopf habe. Als Kapitäne hatte er in der vorigen Woche Thiago Silva, David Luiz, Torhüter Julio Cesar und Fred genannt.