Seifert kritisiert FIFA erneut für WM-Vergabe 2022
London (dpa) - DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hat die FIFA erneut für die Vergabe der Fußball-WM 2022 an Katar kritisiert.
Die Entscheidung sei nicht aus sportlichen, sondern aus „sportpolitischen Gründen“ getroffen worden, sagte der Bundesliga-Spitzenfunktionär in einer Presserunde mit mehreren englischsprachigen Medien in London. „Ich bin mir der Glaubwürdigkeit der FIFA nicht sicher“, sagte er. Die Katar-Wahl sei „nicht im Interesse des Fußballspiels“.
Die FIFA hatte vor gut zwei Jahren die Weltmeisterschaft überraschend an Katar vergeben, obwohl die klimatischen Bedingungen im Wüstenstaat im Sommer problematisch sind. „Wir sind wirklich glücklich, dass die FIFA nun bemerkt hat, dass es im Sommer in Katar warm ist“, sagte Seifert ironisch.
Mittlerweile hat sich auch FIFA-Präsident Joseph Blatter für eine Verlegung in den Winter ausgesprochen. Dies würde für die nationalen Ligen aber einen Kraftakt bei der Spielplangestaltung erfordern. Seifert prognostiziert Veränderungen in mindestens drei Spielzeiten und deutete die Möglichkeit eines Rechtsstreits um die WM an. „Ich bin absolut sicher, dass Länder wie England auf eine Neuvergabe drängen, wenn sie eine Chance dafür sehen“, sagte Seifert.
Bei der DFL war die Vergabe an Katar stets kritisch beäugt worden. Seifert weilte im Vorfeld des deutschen Champions-League-Endspiels am Samstag zwischen Borussia Dortmund und Bayern München in der englischen Hauptstadt.