Real jagt BVB-Stürmer Lewandowski und andere Stars
Madrid (dpa) - Ganz Madrid träumt von einem Dortmunder. Das Jahr eins nach José Mourinho soll bei Real Madrid nicht nur mit neuem Trainer, sondern auch mit einer umgekrempelten Mannschaft um den BVB-Stürmerstar Robert Lewandowski die zuletzt vermissten Erfolge bringen.
Real-Clubchef Florentino Pérez habe sich schon am vergangenen Freitag am Rande des Pokalendspiels gegen Atlético (1:2) mit einem BVB-Vertreter getroffen, um über den Wechsel des 24-jährigen Polen zu den Königlichen zu verhandeln, berichtete am Montagabend der gewöhnlich gut informierte Radiosender Cadena SER.
Während Mourinho eine seiner letzten Trainingseinheiten leitete, mit 22 Profis um die deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Sami Khedira das Spiel am Sonntag gegen Real Sociedad San Sebastian vorbereitete und sich ansonsten weiter in Schweigen hüllte, begann sich das Spekulationskarussell in der spanischen Hauptstadt immer schneller zu drehen.
Real habe die Jagd nicht nur auf Lewandowski, sondern auch auf Gareth Bale von Tottenham Hotspur und Málaga-Spielmacher Isco intensiviert, berichteten die Sportzeitungen „As“ und „Marca“.
Außerdem ist der Verein nach Medienberichten bereit, bis zu 120 Millionen Euro auszugeben, damit Brasiliens Wunderkind Neymar nicht zum Meister und Erzrivalen FC Barcelona wechselt. „Ich habe noch keine Neuigkeiten“, sagte der 21-Jährige vom FC Santos.
Reals Clubboss Pérez, der eine positive Bilanz der drei Mourinho-Jahre zog („Real ist jetzt da, wo es hingehört“), will sich noch vor dem 16. Juni mit zugkräftigen Verstärkungen schmücken. Für den Tag hat der 66-Jährige ganz kurzfristig Präsidentenwahlen angesetzt. Gegenkandidaten gibt es noch keine, der Urnengang wird aber als eine Art Vertrauensabstimmung betrachtet.
Deshalb will Pérez auch Trainer Carlo Ancelotti so schnell wie möglich von Paris Saint-Germain loseisen. Obwohl der Italiener zu Madrid wechseln will, sperren sich die katarischen Ölscheichs, die bei PSG das Sagen haben, dagegen, Ancelotti vor Ablauf des Vertrags im Juni 2014 freizugeben. „Das Thema wird nicht von heute auf morgen gelöst werden, wir haben mehr als drei Kandidaten“, so der Real-Chef.
Gelöst ist das Thema Mourinho. Der Portugiese hatte nach der Titelflaute 2012/2013 fast alle am Santiago Bernabéu gegen sich. Vor allem die Medien, die zum Abschied alles andere als gnädig waren. Ein Kolumnist von „Marca“ schrieb, die Zeit mit Mourinho sei (trotz des Ligatitels mit Punkte- und Torrekord 2012) ein Alptraum gewesen. „The Special One“ könnte sich allerdings bald rächen: Laut Medien will er unter anderem Khedira und Xabi Alonso mit zum FC Chelsea nehmen.