Skandal-Finale von Gewalt überschattet - Neapel Sieger
Rom (dpa) - Der AC Florenz hat in einem von Gewalt überschatteten Skandal-Finale seinen ersten Titel seit fast 15 Jahren verpasst. Die Toskaner verloren ohne den deutschen Nationalstürmer Mario Gomez das Endspiel um den italienischen Fußball-Pokal am Samstag in Rom mit 1:3 (1:2) gegen den SSC Neapel.
Die Treffer für die Süditaliener erzielten der italienische Nationalspieler Lorenzo Insigne (11./16. Minute) und Callejon (90.+2), dem Peruaner Juan Vargas gelang nur noch der Anschluss (27.). Florenz wartet damit nach dem letzten Pokalsieg 2001 weiter auf einen Titel.
Die Partie im ausverkauften Olympiastadion konnte erst mit Verspätung angepfiffen werden, nachdem bei einer Schießerei drei Neapel-Fans verletzt wurden und einer von ihnen in Lebensgefahr schwebte. Vor dem Stadion kam es zudem zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen beiden Fan-Gruppen, Feuerwerkskörper flogen. Insgesamt wurden mindestens zehn Menschen verletzt. Die Neapel-Fans hatten nach den Vorfällen zunächst gefordert, die Partie zu verschieben, Kapitän Marek Hamsik diskutierte minutenlang mit ihnen.
Mit dem fünften Gewinn der Coppa Italia in der Clubhistorie feierte Neapel seinen ersten Titel seit dem Pokalsieg vor zwei Jahren. Die Süditaliener waren vor den Augen von Nationaltrainer Cesare Prandelli und Italiens Regierungschef Matteo Renzi zunächst das bessere Team und gingen verdient in Führung. Florenz kämpfte sich zurück und erzielte sogar noch ein Tor, das jedoch wegen Abseits nicht anerkannt wurde. Neapel spielte zudem nach einer Gelb-Roten Karte gegen Gökhan Inler ab der 79. Minute nur zu zehnt.
Während bei Florenz Giuseppe Rossi nach seiner im Januar erlittenen Knieverletzung erstmals wieder eingewechselt wurde, kam die Partie für Gomez rund sechs Wochen nach seiner Bänderzerrung im Knie noch zu früh. Durch die Niederlage verpasste der Angreifer auch seinen ersten Titel in Italien. Da der SSC Neapel über die Liga bereits sicher für den internationalen Wettbewerb qualifiziert ist, hat Florenz jedoch immerhin die Teilnahme an der Europa League sicher.