Spanier tricksen bei Auslegung der Abseitsregel
Madrid (dpa) - In der spanischen Fußball-Liga sorgt ein neuer Freistoßtrick für Aufsehen. Die Profis aus der Primera División haben einen neuen Schachzug entdeckt, mit dem sie aus der modifizierten Auslegung der Abseitsregel Nutzen ziehen können.
Bei einem Freistoß in Tornähe baut sich ein Spieler der angreifenden Mannschaft hinter der Mauer wenige Meter vor dem Torwart auf.
Nach einer neuen Regelauslegung werde diese Position nicht als abseits gewertet, solange der Angreifer nach der Ausführung des Freistoßes den Ball nicht berühre, berichtete die Zeitung „El País“. Diese Auslegung geht auf die Änderung der Abseitsregel zum 1. Juli zurück. Die FIFA hatte einen Beschluss der Regelhüter des International Football Association Board IFAB umgesetzt. Dabei wurde der Passus gestrichen, dass auf Abseits entschieden wird, wenn der Angreifer durch Bewegungen oder Gesten den Gegner stört. Nur wenn der Angreifer dem Gegner „klar die Sicht versperrt“ oder „verhindert, dass dieser den Ball spielt“, sei abzupfeifen.
Mehrere Profis der ersten spanischen Liga machten sich diesen Trick bereits zunutze. In einigen Fällen - wie in den Spielen FC Sevilla gegen Rayo Vallecano oder UD Levante gegen FC Granada - führten derartige Freistöße sogar zu Toren. Die Treffer wurden von den Unparteiischen auch anerkannt. Die neue Regelauslegung wurde nach Angaben der Zeitung durch die Schiedsrichterkommission des spanischen Fußballverbandes bestätigt.