Spanische Zeitung kontert Presseschelte Khediras
Madrid (dpa) - Nach kritischen Äußerungen von Sami Khedira über die spanischen Medien ist das Madrider Sportblatt „Marca“ mit dem deutschen Fußball-Nationalspieler hart ins Gericht gegangen.
„Seit dem Weggang von Mesut Özil ist Khedira im Kader von Real Madrid isoliert“, schrieb Spaniens auflagenstärkste Zeitung. „Der Club betrachtet ihn nicht mehr als unverzichtbar, und die Fans haben ihn auf dem Kieker.“
Khedira hatte sich in einem Interview des Fachmagazins „Kicker“ über seine Behandlung durch die spanische Presse beklagt. „Ich werde in Spanien nie ein Liebling der Medien werden“, sagte der 26-Jährige. „Ich bin auch jetzt wieder der Sündenbock. Selbst wenn ich gute Leistungen abrufe, werden diese schlecht bewertet. Ich bin eben kein Spanier, habe nicht viel Geld gekostet und bin ein Mourinho-Schüler.“
„Marca“ wies die Vorwürfe scharf zurück. Alvaro Arbeloa sei ein Spanier und von den Real-Fans ebenso ausgepfiffen worden wie Khedira, betonte der stellvertretende Chefredakteur Carlos Carpio in einem Kommentar. „Marcelo hatte Real nur sechs Millionen Euro gekostet, aber die Fans verehren ihn.“
Das Blatt kreidete dem Deutschen an, dass seine Technik für einen Mittelfeldspieler nicht genügend ausgefeilt sei. Wenn Khedira den Ball nach vorne spielen wolle, werde das zu einem Problem für ihn selbst und für Real Madrid, heißt es in dem Kommentar. „Er ist ein Verteidiger, der als Mittelfeldspieler getarnt wird.“