Stolz: Podolski und sein erster Pokal für Galatasaray
Istanbul (dpa) - Stolz und mit einem breiten Grinsen präsentierte sich Lukas Podolski in der Kabine mit der ersten Trophäe im Galatasaray-Trikot. „Du bist die Pokale wert, ruhmreiches Galatasaray“, schrieb Podolski bei Instagram auf türkisch.
Besser hätte das Pflichtspieldebüt des 30 Jahre alten Fußball-Weltmeisters für den Istanbuler Traditionsclub nicht laufen können: Mit 1:0 besiegte Galatasaray am Samstagabend Bursaspor und gewann damit den türkischen Supercup. Die Sportzeitung „AMK“ feierte Podolski nach dem Match prompt als „wichtigsten Transfer der Saison der Gelb-Roten“.
Podolski, beim FC Arsenal in der vergangenen Saison meist nur Ersatz mit wenig Spielzeit, wurde von Trainer Hamza Hamzaoğlu in die Startformation berufen. Sechs Minuten vor Ende der Partie wurde Podolski ausgewechselt. Der Sieg durch den Treffer von Yasin Öztekin in der 21. Minute geriet aber noch mal in Gefahr. Kurz nach Podolskis Auswechslung wurde Teamkollege Emre Colak vom Platz gestellt. Die Zeitung „Fanatik“ sah Podolski einerseits unter den „herausragenden Drei“ des Matches. Seine Rolle auf dem Spielfeld gefunden, habe der Deutsche aber noch nicht. „Mit jeder Minute verlor er seine Wirkung“, meinte das Blatt.
Ernsthalte Zweifel an Podolski äußerte der ehemalige türkische Nationalspieler Mustafa Denizli. Er glaubt nicht, dass Podolski an frühere Höchstleistungen anknüpfen kann. „Podolski ist nicht mehr der, den wir in unserer Vorstellung haben oder der, den wir vor Jahren in seiner Glanzzeit kennengelernt haben“, sagte Denizli der Zeitung „Hürriyet“.
Podolskis Freude über den ersten Titel gleich im ersten Pflichtspiel für den 20-maligen türkischen Meister konnten derlei Einschätzungen aber nicht trüben. Auch mit dem 31 Jahre alten niederländischen Star-Kicker Wesley Snyder ließ sich der Ex-Bundesliga-Profi bestens gelaunt mit dem Pokal in der Hand ablichten.
Für den deutschen Nationalspieler mit 125 Einsätzen geht es in der Saison allerdings nicht nur um Erfolge mit seinem neuen Club. Für Podolski kommt es vor allem darum an, konstant seine Leistung zu bringen. Nur so dürfte er seine Chancen bei Bundestrainer Joachim Löw auf die Teilnahme an der EM 2016 in Frankreich wahren.
Ähnlich geht es Mario Gomez, der seinen Wechsel zu Stadtrivale Besiktas Istanbul mit besseren Aussichten für eine EM-Nominierung begründet. Nach der verpassten WM 2014 sei das Turnier in Frankreich sein großes Ziel, sagte der Stürmer der „Bild am Sonntag“.
„Ich brauchte einfach im Hinblick auf die EM jetzt einen Schnitt“, sagte der 30-Jährige über seinen Abschied vom AC Florenz, wo er in den vergangenen beiden Jahren auch wegen langwieriger Verletzungen nicht die Erwartungen erfüllen konnte. „Ich wollte in einer Mannschaft spielen, wo der Trainer mich unbedingt haben wollte, in einem Team, das um die Meisterschaft spielt ...“ Gomez hatte zuletzt im September 2014 gegen Argentinien (2:4) in der Nationalmannschaft gespielt. Er bestritt 60 Länderspiele und erzielte dabei 25 Tore.