„Sturmduo des Schreckens“ - Barça verpflichtet Neymar
Barcelona (dpa) - Mit dem brasilianischen Wunderkind Neymar rüstet sich der FC Barcelona für eine Rückkehr auf den europäischen Fußball-Thron.
Die Katalanen, im Halbfinale der Champions League noch vom FC Bayern gedemütigt, haben mit der Verpflichtung des exzentrischen Jungstars vom FC Santos einen großen Coup auf dem Transfermarkt gelandet und dabei Rivale Real Madrid ausgestochen.
In Spanien ist bereits vom „Sturmduo des Schreckens“ die Rede, wenn zukünftig Weltfußballer Lionel Messi und Neymar auf Torejagd gehen. Der spanische Meister habe ein neues Juwel, schrieb die in Barcelona erscheinende Zeitung „Sport“. Und das Konkurrenzblatt „Mundo Deportivo“ feierte bereits die „Tore und Dribblings“, die da nächste Saison kommen.
Den Fünf-Jahres-Vertrag werde er am Montag unterzeichnen, verkündete der 21-Jährige auf Twitter, bevor Barcelona den Deal bestätigte. „Ich halte es nicht mehr aus, meine Familie und Freunde sind hier und kennen meine Entscheidung“, twitterte er voller Vorfreude aus seinem Haus in der Hafenstadt Santos. „Mein Sohn folgt seinem Herzen, er wollte zum Club, der am ehesten seinem Spielstil entspricht“, sagte Neymar senior in Anspielung auf das Tauziehen, bei dem auch Barcelonas Erzrivale Real Madrid den Kürzeren zog.
Kurz nachdem der Transfer bekanntgeworden war, brach am Camp Nou prompt das Neymar-Fieber aus. Fans zeigten in Cafés und vor dem Stadion Trikots mit dem Namen des Brasilianers. Nach brasilianischen Medienberichten überweist Barcelona 28 Millionen Euro nach Brasilien. Zudem bekomme Santos die Einnahmen aus zwei Freundschaftsspielen. Neymar werde in Barcelona ein Jahresgehalt von sieben Millionen Euro beziehen und dabei 5,5 Millionen weniger als Messi (25) verdienen.
In Brasilien heißt es, Neymar habe sich Ende 2011 in Messi und Barça „verliebt“, als er mit Santos im Endspiel der Club-WM in Japan gegen die Katalanen mit 0:4 unter die Räder geraten war. „Bitte hol mich zu euch“, habe er damals noch auf dem Rasen zu Barcelonas inzwischen zum Chefcoach aufgestiegenen Assistenztrainer Tito Vilanova gesagt.
Neymar, der am 3. oder 4. Juni offiziell präsentiert werden soll, musste keine große Überzeugungsarbeit leisten. „Er ist ein toller Spieler“, sagte Vilanovas Assistent Jordi Roura. Nach seinem Profi-Debüt mit 17 gewann der pfeilschnelle Stürmer mit Santos sechs Titel, darunter auch den Südamerika-Meister-Pokal. In 228 Spielen schoss er 138 Tore. Vom brasilianischen Portal Terra wurde er zum Abschied als der „Größte nach Pelé“ gefeiert. Aber nicht alle sind optimistisch. „Zwei Kapitäne in einem Schiff, das funktioniert nicht“, sagte kein Geringerer als Barças Ehrenpräsident Johan Cruyff vor dem Wechsel.