Tauziehen um Ancelotti: PSG fordert von Real Respekt
Paris (dpa) - Der frischgekürte französische Fußballmeister Paris Saint-Germain hat im Tauziehen um seinen Erfolgstrainer Carlo Ancelotti eine Anfrage von Real Madrid energisch zurückgewiesen. Der Vertrag des 53-jährigen Italieners laufe noch ein Jahr, deshalb habe er von den Spaniern Respekt gefordert, sagte Clubboss Nasser Al-Khelaifi im Interview der Sportzeitung „L'Équipe“.
Bei Real wird Ancelotti seit Wochen als möglicher Nachfolger des Portugiesen José Mourinho gehandelt, der angeblich kurz vor einer Rückkehr zu Chelsea steht. Offiziell geäußert hat sich Ancelotti, der nach den Erfolgen mit dem AC Mailand (2004) und Chelsea (2010) seine dritte Meisterschaft im dritten Land feierte, noch nicht.
Al-Khelaifi verriet, Real-Generaldirektor José Angel Sánchez habe ihn schon vor einigen Tagen angerufen. „Ich habe sehr schnell zu ihm gesagt: Wenn Sie versuchen, Carlo zu holen, sollten Sie wissen, dass er noch einen Vertrag für ein weiteres Jahr hat“, so der PSG-Präsident, der nach eigenen Angaben am Telefon hinzufügte: „Also respektieren Sie uns, respektieren Sie diesen Vertrag.“
Man wolle die Zusammenarbeit mit dem Italiener auf jeden Fall fortsetzen, betonte der Mann aus dem Emirat Katar: „Wir wollen Carlo behalten. Jeder hier liebt ihn, die Spieler, die Fans. Ich liebe ihn auch.“. Er habe Ancelotti von Anfang an unterstützt und werde ihn bis zu seinem letzten Tag in Paris unterstützen.
Beigelegt ist die Sache damit aber offenbar noch längst nicht. Das gewöhnlich gut informierte spanische Sportblatt „As“ schrieb am Dienstag, Ancelotti werde der PSG-Clubführung diese Woche mitteilen, dass er geht. Die italienische TV-Sendung SportMediaset berichtete, der Mann aus Reggiolo habe Real-Boss Florentino Sánchez bereits die Verpflichtung von Juventus-Spielmacher Andrea Pirlo nahegelegt.
„Wenn er (Ancelotti) gehen sollte, wäre das ein Problem“, räumte Al-Khelaifi ein. Laut französischen Medien hat der PSG-Boss allerdings bereits mehrere Alternativen parat, darunter den früheren französischen Nationaltrainer Laurent Blanc, Arsène Wenger (Arsenal), Manuel Pellegrini (Málaga) und den bei Manchester City beurlaubten Roberto Mancini. Sogar Mourinho sei im Gespräch, heißt es.