Test-Pleiten für USA und Ghana - Portugal souverän
Larnaca (dpa) - Jürgen Klinsmanns US-Boys und Ghana mit dem Schalker Kevin-Prince Boateng sind noch nicht in WM-Form. Die Kontrahenten des DFB-Teams kassierten 99 Tage vor dem Turnierstart in Brasilien Testspielniederlagen und erzielten dabei kein Tor.
Nur der deutsche Auftaktgegner Portugal konnte ein Erfolgserlebnis verbuchen. Gegen Kamerun mit Trainer Volker Finke kamen Doppel-Torschütze Cristiano Ronaldo und Co. zu einem 5:1 (1:1). Die USA mussten sich auf Zypern hingegen der Ukraine mit 0:2 (0:1) geschlagen geben. Ghana verlor in Montenegro mit 0:1 (0:1).
Gastgeber Brasilien ist derweil schon in guter WM-Verfassung. In Südafrika feierte die Seleçao einen 5:0 (2:0)-Erfolg. Titelverteidiger Spanien konnte einen Prestigeerfolg verbuchen. In einer Neuauflage des EM-Endspiels von 2012 siegte der Weltmeister durch ein Tor von Pedro (63.) mit 1:0 (0:0). Die Bayern-Profis Javier Martinez und Thiago standen in der Startelf.
Im Duell zweier weiterer WM-Mitfavoriten gewann Frankreich gegen die Niederlande. Die Équipe tricolore setzte sich im Stade de France von St. Denis mit 2:0 (2:0) durch. Karim Benzema (32. Minute) und Blaise Matiudi (42.) erzielten die Tore für die Franzosen. Der Münchner Franck Ribéry wurde in der 63. Minute eingewechselt. Bei Oranje kam sein Bayern-Kollege Arjen Robben gar nicht zum Einsatz. England kam in Wembley durch ein Tor von Daniel Sturridge in der 82. Minute zu einem 1:0 (0:0)-Erfolg gegen Dänemark.
Gut eine Stunde brauchte Portugal, um gegen Kamerun die Weichen doch noch auf Sieg zu stellen. Nach der Führung durch Ronaldo (21.) hatte Vincent Aboubakar (43.) für das Finke-Team ausgeglichen. Raul Meireles (66.), Fabio Coentrao (67.), Edinho (77.) und erneut Ronaldo (83.) sorgten aber noch für einen deutlichen Erfolg.
Die USA gerieten in Larnaca früh in Rückstand. Andrej Jarmolenko (12. Minute) überwand US-Keeper Tim Howard. Mit den Bundesligaprofis Fabian Johnson von 1899 Hoffenheim und John Anthony Brooks von Hertha BSC konnten die Amerikaner zunächst nur wenig Druck ausüben. Erst in der zweiten Halbzeit agierten sie stärker, mussten aber durch den gerade eingewechselten Marko Devic (68.) den zweiten Gegentreffer hinnehmen. Besonders in der Abwehr agierte das US-Team oft schwach.
Noch früher als die USA kassierte Ghana ein Gegentor. Nach einem Foul von Foli Adadey an Branko Boskovic nach nur elf Sekunden verwandelte Damjanovic den Strafstoß noch in der ersten Minute. Ghana fand in einem meist zerfahrenen Spiel in Podgorica keine rechte Linie. Auch die Einwechslung von Boateng in der 58. Minute brachte Ghana keinen großen Schwung. Der Schalker scheiterte sieben Minuten vor dem Ende bei seiner besten Chance aus kurzer Distanz.
Weiter in blendender Form ist Gastgeber Brasilien. Der fünffache Fußball-Weltmeister hat sich 99 Tage vor dem WM-Auftakt im eigenen Land im Soccer City Stadium von Johannesburg in Torlaune präsentiert. Der für den FC Chelsea spielende Oscar (10.), Barcelonas Superstar Neymar (40./46./90.) mit einem Dreierpack und Fernandinho (79.) erzielten die Tore für die Brasilianer, die die WM-Endrunde am 12. Juni gegen Kroatien eröffnen. Bayern-Profi Rafinha stand in der Anfangself der Seleçao und bekam somit neue Hoffnung auf eine Turnierteilnahme. In der zweiten Halbzeit wurde Luiz Gustavo vom VfL Wolfsburg eingewechselt.
Beim 2:2 (2:1) der Schweiz gegen die Kroaten wurden alle vier Tore von Bundesliga-Profis erzielt. Der Noch-Wolfsburger Ivica Olic (39./54.) glich zweimal die Führung der Schweizer durch den Nürnberger Josip Drmic (34./41.) aus. Belgien verspielte gegen die Elfenbeinküste beim 2:2 (1:0) einen Zwei-Tore-Vorsprung.
Auch andere WM-Teilnehmer sind noch nicht in Schwung. Kolumbien kam gegen Tunesien nur zu einem 1:1. Auch Argentinien tat sich mit Superstar Lionel Messi beim 0:0 in Rumänien schwer. Uruguay kam in Österreich nicht über ein 1:1 hinaus. Bosnien-Herzegowina musste sich Ägypten mit 0:2 geschlagen geben.
Griechenland unterlag in einem Duell zweier WM-Teams gegen Südkorea mit 0:2 - der Leverkusener Heung-Min Son erzielte einen Treffer. Doppelt traf der Mainzer Shinji Okazaki beim 4:2 (4:1) der Japaner gegen Neuseeland. Kurios war der Sieg von Ecuador gegen Australien. In der zweiten Halbzeit machten die Südamerikaner aus einem 0:3 noch einen 4:3-Erfolg.