Ukrainischer Staatschef wird im EM-Streit aktiv
Kiew (dpa) - Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch hat sich in den Streit um die Absetzung von Fußball-Verbandschef Grigori Surkis und den drohenden Entzug der Europameisterschaft 2012 eingeschaltet.
Das Staatsoberhaupt der Ex-Sowjetrepublik habe sich mit Surkis getroffen, dessen drohende Absetzung die Europäische Fußball-Union UEFA als unerlaubte Einmischung der Politik wertet. Das teilte das ukrainische Magazin „Korrespondent“ auf seiner Internetseite mit. „Die Ukraine darf auf keinen Fall ihre Gastgeberrolle verlieren. Der ukrainische Fußballverband FFU muss die Klärung interner Probleme verschieben“, forderte Janukowitsch.
Bei dem Treffen habe man das weitere Vorgehen besprochen, sagte das Staatsoberhaupt, ohne Details zu nennen. Surkis bestätigte das Gespräch. Medienberichten zufolge telefonierte Janukowitsch auch mit UEFA-Chef Michel Platini und dem Präsidenten des Fußball-Weltverbandes FIFA, Joseph Blatter. Dabei habe Janukowitsch zugesagt, ähnlich kontroverse Aktionen in Zukunft nicht zuzulassen, hieß es in Kiew.
Die UEFA hat der Ukraine ein Ultimatum bis zum Freitag gestellt, um Surkis im Amt des FFU-Präsidenten zu belassen. Anderenfalls entziehe man dem Land die Gastgeberrolle für die EURO 2012. Die Ukraine hatte gemeinsam mit Polen den Zuschlag für das Turnier erhalten.