Ungarn feiert deutsches Trainer-Duo Storck und Möller
Oslo (dpa) - Schon vor dem Playoff-Rückspiel am Sonntag um die erste EM-Teilnahme seit 44 Jahren wird das deutsche Trainerduo Bernd Storck und Andreas Möller in Ungarn gefeiert.
„Die Auswahl steht mit einem Bein in der EM“, titelte Ungarns größte Boulevardzeitung „Blic“ einen Tag nach dem unerwarteten 1:0 in Norwegen. Storck und Möller wird der Coup zugerechnet, mit dem wohl auch die mit etlichen Bundesligaprofis gespickten Norweger nicht gerechnet hatten.
„Storcks Schachzug ging auf - in Norwegen siegten wir mit Kleinheislers Tor“, befand die Sport-Tageszeitung „Nemzeti Sport“ in Bezug auf das Siegtor (26. Minute) des 21 Jahre alten Debütanten Laszlo Kleinheisler. Der laut ungarischen Medien „Held von Oslo“ spielt aktuell nur für die zweite Mannschaft von Videoton in der dritten ungarischen Liga und kommt selbst da kaum zum Einsatz, weil er sich weigert, seinen 2016 auslaufenden Vertrag zu verlängern.
„Mir ist egal, was der Club mit ihm macht. Seine Leistung ist großartig“, sagte Storck, der sich auch beim früheren Bundesligakeeper Gabor Kiraly für den Sieg bedanken konnte.
Die favorisierten Norweger fahren indes gefrustet nach Budapest. Trainer Per Mathias Høgmo wird massiv kritisiert, weil er das erst 16 Jahre alte Ausnahmetalent Martin Ødegaard von Real Madrid nicht eingesetzt hatte. „Wenn sie uns hier schlagen können, können wir sie auf jeden Fall in Ungarn schlagen“, befand Høgmo trotzig.
Auch Ungarn-Coach Storck warnte angesichts der Euphorie: „90 lange Minuten warten auf uns.“ Das letzte große Turnier spielte das Nationalteam des deutschen WM-Endspielgegners von 1954 bei der WM 1986 in Mexiko. 1972 waren sie zuletzt bei einer EM dabei.